FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax sich am Montag mit einer klaren Richtung schwer getan. Die Auftaktgewinne bröckelten rasch ab, dann pendelte der deutsche Leitindex zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten. Zur Mittagszeit legte er um 0,11 Prozent auf 12 915,58 Punkte zu.
Alles in allem halte sich das Börsenbarometer aktuell über dem Bereich um die 12 750 bis 12 850 Zähler, der sich mittlerweile zu einer Unterstützung herausgebildet habe, kommentierte Andreas Büchler von Index-Radar. "Dies lässt auch für die kommenden Tage hoffen." Der Kampf um die Marke von 13 000 Punkten geht damit weiter.
Der MDax fand bis zur Mittagszeit ebenfalls den Weg ins Plus und rückte um 0,14 Prozent auf 27 350,30 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat zugleich mit plus 0,03 Prozent auf 3305,95 Zähler auf der Stelle.
Laut dem Marktexperten Andreas Lipkow von der Comdirect Bank verlief der Handel an diesem Tag bislang recht impulsarm. Zugleich rückten verstärkt wieder die Themen Corona-Entwicklung sowie der Handelskonflikt USA und China in den Vordergrund. Zuletzt hatte die US-Regierung eine positive Zwischenbilanz des im Januar unterzeichneten Handelsabkommens mit China gezogen. Am Samstag hatte erstmals die halbjährliche Überprüfung des "Phase 1"-Abkommens hinsichtlich seiner Umsetzung angestanden. Wegen der steigenden Corona-Neuinfektionen wächst außerdem die Unsicherheit und könnte sich rasch an den Handelsplätzen widerspiegeln. In Deutschland nimmt die Zahl der Neuinfizierten seit Ende Juli wieder zu.
Unter den Einzelwerten in Europa standen angesichts neuer Corona-Sorgen und der Reisewarnung für fast ganz Spanien mit den Balearen-Inseln erneut Aktien von Flug- und Reiseunternehmen unter Druck. Hierzulande büßte das Papier der Lufthansa , die an ihrem Reiseplan nach Spanien festhält, im MDax 1,8 Prozent ein. "Lufthansa und Eurowings fliegen auch weiterhin nach Spanien - inklusive Mallorca", zitierte die "Bild"-Zeitung am Sonntag einen Unternehmenssprecher. Trotz der jüngsten Reisewarnung gebe es nach wie vor eine gute Auslastung. Der Reisekonzern Tui indes hatte nach der Spanien-Reisewarnung geplante Pauschalreisen dorthin abgesagt.
Im Dax sackte die vor dem Ausscheiden aus Dax und TecDax stehende Aktie der insolventen Wirecard als Schlusslicht um etwas mehr als 10 Prozent ab. Für den Zahlungsabwickler wird ab kommenden Montag voraussichtlich Delivery Hero in den Leitindex einziehen, was aber bereits erwartet wird. Das Papier des Online-Essenslieferdienstes zeigte sich mit plus 0,1 Prozent fast unverändert. Favorit im Dax war an diesem Handelstag zugleich Infineon mit plus 2,6 Prozent.
Die Anteilsscheine von Grand City Properties verloren 0,9 Prozent. Der Wohnimmobilienkonzern gab Halbjahreszahlen bekannt und sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Händler und Analysten werteten die Aussagen allerdings als "kaum bewegend".
Umstufungen bewegten die Papiere von Qiagen und Scout 24. Die Privatbank Berenberg empfiehlt nun Qiagen zum Kauf. Zugleich hob sie das Kursziel des Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens nach der gescheiterten Übernahme durch Thermo Fisher von 39 auf 50 Euro an. Qiagen sei auch ohne den US-Technologiekonzern stark, hieß es. Der Anteilsscheine gewann im MDax 1,1 Prozent.
Die französische Großbank Societe Generale strich dagegen ihre Kaufempfehlung für Scout24 nach den kürzlich vorgelegten Quartalszahlen und sieht kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr. Der Anteilsschein des Online-Marktplatzbetreibers büßte 1,6 Prozent ein.
Einen Blick wert war auch die Aktie des erst im Juni in den SDax aufgestiegenen Herstellers von Personalmanagement-Software Atoss . Sie kletterte auf ein Rekordhoch von 128 Euro und legte zuletzt dann um 5,1 Prozent auf 123,50 Euro zu./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx