FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zuletzt verdrängten Sorgen um die Corona-Pandemie und den US-Handelsstreit mit China sind am Dienstag an den deutschen Aktienmarkt zurückgekehrt. Nach zwei klaren Gewinntagen verdarb vor allem ein erneuter Teil-Lockdown in Kalifornien den Anlegern die Stimmung. Der Dax
Der MDax
Bei den Anlegern in New York zehrte es an dem zuvor noch spürbaren Optimismus, dass Bars, Kinos und Museen im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat Kalifornien wieder schließen müssen. Außerdem sorgen sich die Anleger wieder mehr um die Beziehungen zwischen den USA und China, nachdem die US-Regierung weitgehende Gebietsansprüche Chinas im Südchinesischen Meer formell zurückwies.
"Umso länger dieser Stop-and-Go-Betrieb anhält, desto ungeduldiger dürften die Anleger an der Börse werden, die aufgrund gestiegener Kurse jetzt nur noch gute Nachrichten tolerieren", kommentierte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die erneuten Maßnahmen in Kalifornien. Die Investoren warteten jetzt gespannt auf die Berichtssaison, die zu einem Lackmustest für die jüngste Rally werden dürfte.
Am Dienstag wird der Berichtsreigen mit Zahlen von JPMorgan
Hierzulande konnte auch der aktuelle ZEW-Index die Anleger nicht zum Zugreifen ermutigen. Die darin gemessenen Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli nach drei Anstiegen in Folge etwas stärker als von Analysten erwartet eingetrübt. "Die erste Euphoriewelle endet", erklärte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Besonders unter Gewinnmitnahmen litten am Vorabend in New York die zuletzt heiß gelaufenen Aktien der großen US-Tech-Giganten wie Microsoft
Auch unter den Nebenwerten wurden die Aktien von Tech-Unternehmen abgestoßen. Im MDax lagen die Software-, IT- und Chipzulieferkonzerne Nemetschek
Zu den wenigen Gewinnern im Dax gehörten hauptsächlich die defensiven Aktienwerte. Spitzenreiter waren die 0,7 Prozent höheren Papiere der Deutschen Telekom
Ansonsten trieb ein erhöhter Jahresausblick die Anleger von Hellofresh
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Quelle: dpa-Afx