FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag den Vortages-Kursrutsch zum Einstieg genutzt. Der Dax stieg zeitweise über 12 500 Punkte und gewann gegen Mittag 0,56 Prozent auf 12 448,82 Punkte. Auf Wochensicht steuert der deutsche Leitindex damit gleichwohl auf einen Verlust von drei Prozent zu, auf Monatssicht steht gegenwärtig ein Plus von 1,1 Prozent zu Buche.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am Freitag bisher 0,4 Prozent. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Werte ging es um 0,95 Prozent auf 26 515,48 Punkte hoch. Hier gab es Quartalszahlen von Gea Group , Nemetschek und ProSiebenSat.1 .
Nemetschek gewannen an der Index-Spitze sieben Prozent. Der Bausoftware-Anbieter hatte mit seinem zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen. Gea Group verloren 0,6 Prozent. Börsianer begründeten dies mit Gewinnmitnahmen nach starkem Lauf. Der im Umbau steckende Konzern kommt dank bereits zuvor eingeleiteter Sparmaßnahmen weiter relativ gut durch die Krise und erhöhte seine Prognose.
Die Titel von ProSiebenSat.1 sackten um sieben Prozent ab. Der TV-Konzern hatte im zweiten Quartal wegen weggebrochener Werbeeinnahmen rote Zahlen geschrieben. Händler bemängelten, dass der Konzern nach wie vor keine neue Prognose für das neue Jahr gab.
An der Dax-Spitze zogen die Aktien des Triebwerkherstellers MTU nach einem neuen Ausblick auf 2020 um mehr als fünf Prozent an. Weit vorne waren auch Infineon und SAP mit einem Zuwachs von 2,3 beziehungsweise 1,5 Prozent. Technologiewerte verbuchten europaweit kräftige Gewinne und folgten damit den starken Vorgaben aus den USA, wo am Vorabend die Tech-Giganten Apple , Amazon und Facebook mit ihren Quartalszahlen beeindruckt hatten.
Im Nebenwerteindex SDax vollzog das Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmen Eckert & Ziegler den angekündigten Aktiensplit. Diesen berücksichtigend, gewannen die Papiere mehr als 14 Prozent und machten damit ihre seit dem Corona-Crash angelaufenen Verluste quasi komplett wett.
Die Anteile von Biontech rückten auf der Handelsplattform Tradegate um rund fünf Prozent vor. Zusammen mit dem US-Pharmakonzern Pfizer schloss das Mainzer Biotech-Unternehmen mit Japan einen Vertrag über 120 Millionen Corona-Impfstoffdosen./ajx/fba
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx