FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax eilt auch am Dienstag von Rekord zu Rekord. Seine Bestmarke schraubte der deutsche Leitindex inzwischen auf fast 18 404 Punkte hoch. Am Nachmittag gewann er noch 0,62 Prozent auf 18 374,43 Zähler. Analyst Christian Henke vom Broker IG macht bei den Anlegern derzeit überhaupt keine Verkaufsbereitschaft aus. Die Angst, den Börsenzug voreilig zu verlassen, sei einfach zu groß.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Dienstag um 0,44 Prozent auf 26 783,99 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte einen Zuwachs von rund 0,4 Prozent.
Hinauf um 0,86 Prozent ging es zudem für den Kleinwerteindex SDax auf 14 213,45 Zähler. Er war bereits am Montag auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert. Die Experten von Index Radar hatten jüngst schon darauf hingewiesen, dass Nebenwerte zu einer Aufholjagd ansetzen könnten.
Unternehmen aus dem SDax seien deutlich stärker mit der Wirtschaft in Deutschland verflochten als global aufgestellte Dax-Konzerne und hätten bisher weniger von der guten Stimmung am Aktienmarkt profitiert. Nun habe sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft aufgehellt, die Belastungen durch hohe Energiepreise und erschwerte Refinanzierungsbedingungen rückten offenbar allmählich in den Hintergrund.
Aktien aus dem SDax standen am Dienstag im Vordergrund. KWS Saat etwa verkauft das Mais-Geschäft in Südamerika und verwendet den Erlös für die Senkung der Schulden. Die Aktien gewannen an der Index-Spitze 6,8 Prozent.
Die Anteile des Baumarktkonzerns Hornbach Holding zogen nach vorläufigen Jahreszahlen um sechs Prozent an. Am Markt gut aufgenommen wurde auch der Ausblick des Verbindungstechnikherstellers Norma Group , dessen Aktienkurs um 4,2 Prozent stieg. Der Beschluss eines Aktienrückkaufprogramms bescherte den Papieren des auf Apotheken und Arztpraxen spezialisierten Software-Unternehmens Compugroup ein Plus von 4,8 Prozent.
Abwärts um 2,4 Prozent ging es dagegen für die Anteile von Wacker Neuson . Der Baumaschinen-Hersteller rechnet 2024 mit einem schwächeren Geschäft.
Die Aktien von Gerresheimer fielen im MDax um zwei Prozent. Der Spezialverpackungshersteller habe in einem Gespräch einen mauen Jahresauftakt, bestätigt, schrieb Analyst David Adlington von JPMorgan in einem Kommentar.
Bei Rüstungswerten hielt der starke Lauf an. Im Dax gewannen Rheinmetall einmal mehr als bester Index-Wert 2,1 Prozent. Die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt setzten im MDax ihren jüngsten Rekordlauf mit einem Plus von 4,8 Prozent fort. Auch die Anteile des Börsenneulings und Panzergetriebe-Produzenten Renk stiegen auf ein Rekordhoch und notierten zuletzt sechs Prozent höher. Analyst David Perry von der Bank JPMorgan geht davon aus, dass die Nachfragewelle im Wiederbewaffnungszyklus in Europa mindestens eine Dekade andauern wird.
Der Euro knüpfte an seine Kursgewinne vom Vortag an. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0858 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0835 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 2,39 Prozent am Vortag auf 2,40 Prozent zu. Der Rentenindex Rex sank um 0,03 Prozent auf 125,18 Punkte. Der Bund-Future notierte prozentual kaum verändert auf 132,64 Punkten./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx