FRANKFURT (dpa-AFX) - Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die wachsenden Inflationssorgen am deutschen Aktienmarkt am Freitag gedämpft. Der Dax
EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel signalisierte eine weitere Stützung der Wirtschaft, falls dies durch einen starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen notwendig werde. Das nahm den zuletzt deutlich gestiegenen Renditen für europäische Staatsanleihen prompt den Wind aus den Segeln und stützte den Aktienmarkt.
In den USA waren am Vortag erneut die Zinsen am Anleihemarkt kräftig gestiegen. Die Rendite richtungsweisender zehnjähriger Staatsanleihen war bis auf 1,55 Prozent und damit den höchsten Stand seit einem Jahr geklettert, wodurch am Vorabend die US-Börsen und schließlich auch Asiens Aktienmärkte unter Druck gerieten.
Im Dax geht mit dem neuerlichen Auf und Ab der Kampf zwischen Bullen und Bären in eine neue Runde. Dieser Wettstreit bestimmt seit dem Rekordhoch am 8. Februar bei 14 169 Punkten das Geschehen am Markt. Die rasche Aufwärtsbewegung nach der Talfahrt an diesem Freitagmorgen sieht Charttechniker Andreas Büchler von "Index Radar" als wichtigen Hinweis. Das zeige, "dass Investoren mehrheitlich das kurz erreichte Preisniveau um 13 700 als gute Kaufgelegenheit wahrnehmen". Zwar seien weitere Verluste in Richtung 13 500 bis 13 400 Punkte kurzfristig nicht auszuschließen, dann jedoch sei zu erwarten, "dass der Dax auch dann wieder schnell und stark zurück nach oben ausschlägt".
Unter den Einzelwerten stachen am Freitag vor allem die Aktien von Grenke
Im Dax standen einmal mehr Unternehmen mit Geschäftsberichten im Blick: Der weltgrößte Chemiekonzern BASF
Die T-Aktie
Von den Aussagen der EZB-Direktorin Schnabel profitierten als Einzelwerte zudem Immobilien- und Versorgeraktien. Für Immobilienunternehmen ist das Niedrigzinsumfeld vorteilhaft. Für Unternehmen mit hoher Schuldenlast verringern sich gleichzeitig die Finanzierungskosten, was dem Versorger RWE
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx