FRANKFURT (dpa-AFX) - Steigende Renditen von US-Staatsanleihen haben am Freitag für einen weiteren Rücksetzer am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Gleich zum Handelsstart sackte der Dax
Der Dax gab zur Mittagszeit um 0,71 Prozent auf 13 956,27 Punkte nach, reduzierte damit allerdings seine kräftigeren Verluste vom Morgen. Im Wochenverlauf zeichnet sich aktuell ein Plus von 1,2 Prozent ab. Der MDax
"Die steigenden Zinsen bleiben das große Schreckgespenst an den Börsen", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg am Vorabend nach der jüngsten Beruhigung an den Rentenmärkten wieder auf knapp 1,55 Prozent.
Auslöser waren die jüngsten Äußerungen von Fed-Chef Powell. Er hatte am Donnerstag über den Anstieg der Kapitalmarktzinsen lediglich gesagt: "Ich wäre besorgt über ungeordnete Bedingungen an den Märkten oder eine anhaltende Verschärfung der finanziellen Bedingungen, wenn dies das Erreichen unserer Ziele gefährdet." Inflationsgefahren sieht er keine. Falls es zu einem vorübergehenden Anstieg der Verbraucherpreise komme, werde dieser "geduldig beobachtet".
Laut den Experten der Commerzbank hatte der Markt jedoch darauf gehofft, dass der Fed-Chef ein Eingreifen signalisiert. Die Marktängste habe Powell somit nicht abbauen können. Am Nachmittag werden nun mit Spannung die Daten vom US-Arbeitsmarkt erwartet. Eine gewisse Skepsis herrscht allerdings auch hier, da der bereits veröffentlichte Bericht aus der Privatwirtschaft enttäuscht hatte.
Unter den Einzelwerten zählten RWE
Zudem bestätigte der Bund am späten Vormittag eine Meldung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die deutschen Versorger sollen angesichts des 2011 beschlossenen beschleunigten Atomausstiegs nun eine Entschädigungszahlung für entgangene Restlaufzeiten und Gewinne in Höhe von insgesamt 2,4 Milliarden Euro erhalten. Eon
VW
Im MDax litten die Papiere des Wirkstoffforschers Evotec
Im SDax
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx