FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag nach einem verhaltenen Start an seine Gewinne der Vorwoche angeknüpft. Der Leitindex Dax rückte bis zum frühen Nachmittag um 0,33 Prozent auf 12 944,30 Punkte vor.
Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,55 Prozent auf 27 464,53 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,2 Prozent nach oben.
Laut dem Marktexperten Andreas Lipkow von der Comdirect Bank verlief der Handel an diesem Tag bislang recht impulsarm. Zugleich rückten verstärkt wieder die Themen Corona-Entwicklung sowie der Handelskonflikt zwischen den USA und China in den Vordergrund. Zuletzt hatte die US-Regierung eine positive Zwischenbilanz des im Januar unterzeichneten Handelsabkommens mit China gezogen. Am Samstag hatte erstmals die halbjährliche Überprüfung des "Phase 1"-Abkommens hinsichtlich seiner Umsetzung angestanden.
Unter den Einzelwerten standen angesichts neuer Corona-Sorgen und der Reisewarnung für fast ganz Spanien europaweit erneut Aktien von Flug- und Reiseunternehmen unter Druck. Hierzulande büßten die Papiere der Lufthansa , die an ihrem Reiseplan nach Spanien festhält, mehr als zwei Prozent ein. "Lufthansa und Eurowings fliegen auch weiterhin nach Spanien - inklusive Mallorca", zitierte die "Bild"-Zeitung einen Unternehmenssprecher. Trotz der jüngsten Reisewarnung gebe es nach wie vor eine gute Auslastung. Der Reisekonzern Tui indes hatte nach der Reisewarnung geplante Pauschalreisen abgesagt.
Im Dax sackten die vor dem Ausscheiden aus Dax und TecDax stehenden Aktien der insolventen Wirecard als Schlusslicht um rund elf Prozent ab. Für den Zahlungsabwickler wird ab kommenden Montag voraussichtlich Delivery Hero in den Leitindex einziehen, was aber bereits erwartet wird. Die Anteilsscheine des Online-Essenslieferdienstes gewannen fast zwei Prozent.
Favorit im Dax war Infineon mit plus 3,5 Prozent. Dahinter zogen die Aktien von Covestro um 3,3 Prozent an. Der Kunststoff-Spezialist blickt angesichts einer Nachfrageerholung optimistisch in die Zukunft. Die Aussichten seien deutlich besser als noch vor vier bis sechs Wochen erwartet, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage.
Für die erst im Juni in den SDax aufgestiegenen Papiere des Herstellers von Personalmanagement-Software Atoss ging es um gut fünf Prozent nach oben. Am Wochenende hatte sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) dafür ausgesprochen, die Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern. Das könne Atoss Software zugute kommen, sagte ein Börsianer. Denn dessen Produkte setzten Unternehmen in die Lage, das Arbeitsmarktinstrument intern korrekt umzusetzen.
An der Index-Spitze schnellten die Anteilsscheine von Dr. Hönle um fast neun Prozent in die Höhe. Der Ultraviolett-Spezialist übernimmt die Sterilsystems GmbH und baut damit die Aktivitäten im Segment Life Science aus. Diese entwickelt UVC-Systeme zur Luft- und Oberflächenentkeimung.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,43 Prozent am Freitag auf minus 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 145,14 Punkte. Der Bund Future legte um 0,17 Prozent auf 175,98 Punkte zu.
Der Euro kostete zuletzt 1,1860 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1813 (Donnerstag: 1,1833) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8465 (0,8451) Euro./la/jha/
--- Von Lutz Alexader, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx