FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine wiedererstarkte chinesische Wirtschaft hat am Dienstag die Kurse am deutschen Aktienmarkt angeschoben. Ein Stimmungsindikator für mittlere und kleinere Industriebetriebe des Landes stieg im November auf den höchsten Wert seit fast zehn Jahren. Daraufhin hatten die Börsen in Fernost teils kräftig zugelegt. Marktstratege Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank sprach von einer "guten Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft".
Der Dax kletterte am Vormittag um ein knappes Prozent auf 13 417 Punkte. Damit geht das zähe Ringen des Leitindex mit einer Widerstandszone bei 13 300 bis 13 460 Zählern in die nächste Runde. Oberhalb dieser Zone winkt das Rekordhoch vom Februar bei knapp 13 800 Punkten.
Der MDax der 60 mittelgroßen Werte legte um 0,56 Prozent auf 29 465 Zähler zu, nachdem er am Vortag auf ein Rekordhoch gestiegen war. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone ging es um knapp ein Prozent nach oben.
Zu den Gewinnern zählten die Automobilhersteller und deren Zulieferer. China ist nach wie vor ein wichtiger Absatzmarkt für die Branche. Die Aufschläge reichte von 1,3 Prozent für Daimler bis zu 2,8 Prozent für Continental .
Bayer -Aktien profitierten von einem Beteiligungsverkauf. Für 1,6 Milliarden US-Dollar trennen sich die Leverkusener von einem Aktienpaket an Evanco, einem Spezialisten für Tiergesundheit. Mit dem Erlös könne sich Bayer für Glyphosat-Klagen in den USA wappnen, merkte die Commerzbank an. Bayer verteuerten sich um 1,5 Prozent.
Der Rückversicherer Munich Re will im kommenden Jahr einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro erzielen. Das kam an der Börse gut an, die Aktien gewannen 2,2 Prozent.
Zu den Verlerern im Dax zählten Infineon mit einem Verlust von 0,8 Prozent. Die Bank of America hat die Aktie von einer Empfehlungsliste gestrichen. Eine Kaufempfehlung der Baader Bank für Aurubis verhalf den Papieren der Hamburger Kupferschmelze zu einem Plus von 6,6 Prozent. Ein Kaufvotum der Bank UBS für Symrise ließ den Kurs des Aromen- und Duftstoffherstellers um 1,2 Prozent zulegen.
Unter den kleineren Titeln im SDax büßten die Aktie von Corestate Capital weitere 6,3 Prozent ein. Sie hatten am Vortag bereits 9,4 Prozent verloren, nachdem drei Großaktionäre fast vollständig aus dem Immobilien-Investor ausgestiegen waren.
Aktien des Software-Entwicklers SNP verteuerten sich um 6,4 Prozent. Das Unternehmen will mit einem neuen Software-Service neue Kunden akquirieren./bek/fba
Quelle: dpa-Afx