FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitagnachmittag von seiner freundlichen Seite gezeigt. In den USA wurde die Berichtssaison eingeläutet. Die Quartalszahlen der US-Großbanken JPMorgan und Wells Fargo fielen besser als erwartet aus und sorgten auch hierzulande für leichten Auftrieb. US-Inflationsdaten hatten kaum Einfluss auf die Indizes. So stiegen die Erzeugerpreise im September stärker als erwartet.
Der Dax notierte zuletzt 0,19 Prozent höher bei 19.248,24 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochengewinn von rund 0,6 Prozent an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Freitag um 0,35 Prozent auf 26.839,41 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund 0,1 Prozent auf 4.976,68 Punkte.
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer verlor in den Auseinandersetzungen um den Unkrautvernichter Glyphosat einen weiteren Fall vor Gericht. Die Bayer-Aktie geriet mit minus 1,6 Prozent unter Druck. Damit setzte sich der negative Trend der vergangenen Tage fort.
Die Anleger von Gea konnten sich dank eines höheren Profitabilitätsausblicks über ein neues Hoch seit Januar 2022 freuen. Der Kurs des Anlagenbauers zog zunächst um mehr als 4 Prozent an. Zuletzt relativierte die Aktie ihr Plus auf 1,5 Prozent.
Der Online-Händler Zalando peilt im Tagesgeschäft mehr Gewinn an als bislang kommuniziert. Bei anderen zentralen Finanzkennziffern rechnet das Management zudem nicht mehr mit dem Schlimmsten. Die Zalando-Aktie stieg zunächst auf den höchsten Stand seit über 14 Monaten, bröckelte dann aber ab und notierte zuletzt unverändert.
Porsche verkaufte in den ersten neun Monaten des Jahres unter anderem wegen des schwächelnden China-Geschäfts 7 Prozent weniger Sport- und Geländewagen als im Vorjahreszeitraum. Die Porsche Papiere legten um 1,3 Prozent zu. Volkswagen-Aktien fielen indes um 0,7 Prozent. Das Unternehmen hatte im dritten Quartal erneut weniger Autos verkauft als vor einem Jahr.
Die Titel von Siemens Energy verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3,6 Prozent und verbuchten damit ein Rekordhoch. Die US-Bank JPMorgan stufte sie von "Underweight" auf "Neutral" hoch und erhöhte das Kursziel von 13,00 auf 32,80 Euro. Eine robuste Nachfrage und eine gute operative Umsetzung ebneten dem Energietechnikkonzern den Weg aus der Krise, schrieb Analyst Akash Gupta.
Die Aktien von CTS Eventim erklommen nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank ein weiteres Rekordhoch. Zuletzt notierten die Papiere des Konzertveranstalters und Tickethändlers 2,8 Prozent im Plus und bauten ihre Gewinnsträhne seit Anfang August auf rund ein Drittel aus. Mit einem Jahresgewinn von gut 58 Prozent gehören sie zu den attraktivsten Werten im MDax.
Die Anteilsscheine von Lanxess fielen um 1,9 Prozent, nachdem JPMorgan sie von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft hatte. Die kurzfristigen Aussichten für die europäische Chemiebranche seien schwierig, konstatierte Analyst Chetan Udeshi.
Der Euro kostete zuletzt 1,0944 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0932 (Mittwoch: 1,0957) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9147 (0,9126) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Vortag auf 2,26 Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,03 Prozent auf 126,14 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,31 Prozent auf 133,05 Punkte./edh/stk
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx