FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer zweitägigen Erholung sind die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Freitag wieder gefallen. Auch gute Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten die Anleger vor dem Wochenende nicht mehr locken. Der Dax verlor am frühen Nachmittag 0,68 Prozent auf 15 217 Punkte. Für die Börsenwoche, die mit einem Rekordhoch des Dax knapp über 15 500 Punkten verheißungsvoll begonnen hatte, deutet sich nun ein Verlust von 1,6 Prozent an.

In den USA hatten Pläne des US-Präsidenten Joe Biden für eine höhere Besteuerung vermögender Amerikaner die Kurse belastet. Der technologielastige Nasdaq 100 war vorübergehend auf den tiefsten Stand seit rund zwei Wochen gefallen.

Der MDax der mittelgroßen Titel verlor am Freitag 0,59 Prozent auf 32 680 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,55 Prozent und fiel wieder unter die Marke von 4000 Punkten.

Aktien seien "nach den vielfach sehr deutlichen Kursgewinnen auch im ersten Quartal nicht mehr günstig", schrieb Volkswirt Carsten Mumm von der Privatbank Donner & Reuschel. Zwar könne es dank Konjunkturaufschwung, der lockeren Geld- und Fiskalpolitik und den Maßnahmen der neuen US-Regierung noch weiter aufwärts gehen. Zwischenzeitliche Verlustphasen seien aber nicht auszuschließen.

Auch gute Nachrichten aus der Automobilindustrie vermochten den Dax nicht anzuschieben. Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental machte im ersten Quartal deutlich bessere Geschäfte gemacht als vor einem Jahr. Der Kurs von Continental setzte sich an die Dax-Spitze mit plus zwei Prozent. Daimler will im Geschäft mit Autos und kleinen Nutzfahrzeugen in diesem Jahr noch profitabler werden. Hier schmolz der Kursgewinn zuletzt allerdings auf 0,2 Prozent zusammen.

Mit Enttäuschung nahmen Anleger dagegen die Quartalszahlen der Software AG auf. Der Kurs verlor drei Prozent und fand sich am Ende des MDax wieder. Die Darmstädter setzten im ersten Quartal weniger um als noch vor einem Jahr. Mit Nemetschek zeigte eine weitere Software-Aktie Schwäche und verlor gut ein Prozent.

Als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax sackten die Papiere des Laserspezialisten LPKF nach mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalszahlen um sieben Prozent ab. An die Spitze des SDax setzten sich Vossloh mit plus sechs Prozent. Die Deutsche Bank riet Anlegern zum Kauf der Aktien des Herstellers von Bahn- und Schienentechnik.

Im MDax kletterten die Aktien von Teamviewer nach einer Kaufempfehlung der Quirin-Bank um gut ein Prozent nach oben.

Am Devisenmarkt legte der Euro zu und notierte zuletzt bei 1,2067 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2046 Dollar festgesetzt.

Im Rentenhandel trat die Umlaufrendite mit 0,33 Prozent auf der Stelle. Der Rentenindex Rex lag unverändert bei 144,59 Punkten. Der Bund-Future gab um 0,06 Prozent auf 170,98 Punkte nach./bek/mis

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx