FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach neuen Daten vom US-Arbeitsmarkt hat der Dax am Donnerstag die Kursverluste eingedämmt. Zuvor noch unter 15 500 Punkten auf Tagestief, verbuchte der Leitindex zuletzt nur noch einen Abschlag von 0,31 Prozent auf 15 554,07 Punkte.

Sowohl die ADP-Beschäftigungsdaten aus dem Privatsektor als auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen besser als von Ökonomen erwartet aus. Die damit verbundene Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung gewichteten die Anleger stärker als Inflationsgefahren und die Sorge vor früheren Zinserhöhungen. Am Freitag wird der monatliche US-Arbeitsmarktbericht für Mai veröffentlicht.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stand am Nachmittag noch 0,29 Prozent tiefer auf 33 383,33 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,5 Prozent nach unten.

Der europäische Autosektor blieb auch am Donnerstag auf dem Vormarsch und steuert weiter auf sein Rekordhoch aus dem Jahr 2015 zu. Im Dax kletterten die Papiere von BMW auf einen Höchststand seit 2018, zuletzt verteuerten sie sich um 2,3 Prozent. Daimler bewegen sich sogar auf dem Niveau von 2015. Im SDax waren die Papiere der Zulieferer Leoni und ElringKlinger besonders gefragt. Neben dem Ausweg aus der Corona-Krise treibt gerade der Elektrifizierungstrend die Branche an.

Mit plus 3,3 Prozent stabilisierten sich Morphosys etwas nach dem Kurseinbruch zur Wochenmitte, als der Antikörperspezialist die Übernahme des US-Unternehmens Constellation Pharmaceuticals angekündigt hatte. Inzwischen äußerten sich Analysten dazu - überwiegend positiv, aber auch mit einigen skeptischen Anmerkungen. Der Deal mit Royalty Pharma zur Finanzierung der Übernahme koste Morphosys mit den Lizenzgebühren für den Schuppenflechte-Antikörper Tremfya seine stabilste Umsatzquelle, hieß es etwa vom Investmenthaus Bryan Garnier.

Nach ihrem durch eine Aktien-Platzierung ausgelösten Kursrutsch am Vortag half den Papieren von Auto1 auch die Aussicht auf eine Aufnahme in den MDax nicht auf die Beine. Die Titel des Online-Gebrauchtwagenhändlers verloren mehr als vier Prozent. Bei der Index-Überprüfung durch die Deutsche Börse am Abend hat Auto1 laut einer Expertin Chancen auf den Aufstieg in den MDax.

Der Euro kostete 1,2166 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,2186 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex blieb auf 144,41 Punkten. Der Bund-Future sank um 0,06 Prozent auf 170,03 Punkte./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx