(neu: Jefferies-Analyst, Kurs und mehr Hintergrund)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zunächst deutlichen Verlusten sind die Aktien von Hellofresh
Der schwache Ausblick für das Bruttowarenvolumen sei der Unsicherheit geschuldet, wie sich gelockerte Corona-Maßnahmen auf das Geschäft auswirkten, schrieb Experte Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies. So gehen die Menschen wieder in Restaurants und bestellen weniger Essen für daheim.
Dem schwächeren Ausblick für das Bruttowarenvolumen stehe aber eine etwas optimistischere Prognose für die Bruttomarge gegenüber, erklärte Thorne. So rechnet das Management nun damit, dass der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 0,5 bis 0,7 Prozent des Bruttowarenwerts betragen wird, statt minus 0,6 bis 0,8 Prozent.
Dass sich das Unternehmen ein wenig schneller als bislang in Richtung Gewinnzone bewegen wolle, sei wohl den Marktzwängen geschuldet, fuhr der Jefferies-Experte fort. Schließlich seien die Kapitalkosten angesichts des Inflationstrends zuletzt stark gestiegen, womit das Unternehmen fast schon zu einem rationaleren Verhalten mit Blick etwa auf die Marketingausgaben gezwungen worden sei. Aber immerhin nutze das Management die Chance, den Fokus auf die Ergebnisentwicklung zu lenken.
Aktien von Just Eat Takeaway legten gegen Mittag um 7,5 Prozent zu. Dabei half wohl auch, dass das Unternehmen keine zwei Jahre nach der Übernahme des US-Lieferdienstes Grubhub einen Verkauf der amerikanischen Tochter erwägt. Auch dies sei eine gute Nachricht für Anleger, schrieb Anyslte Sreedhar Mahamkali von der Schweizer Großbank UBS.
Dieses insgesamt aufgehellte Umfeld kam somit auch den Aktien von Delivery Hero und Hellofresh zugute, die in den letzten Monaten aber auch stark gefallen waren. Mit dem sich abzeichnenden Ende der Corona-Maßnahmen sowie angesichts der Zinswende in den USA hatten sich Investoren von den Corona-Gewinnern abgewendet und in andere Sektoren umgeschichtet. Im laufende Jahr gaben Hellofresh-Aktien um 41 Prozent nach. Damit sind sie vor Delivery Hero (rund minus 60 Prozent) der zweitschwächste Dax-Wert
Quelle: dpa-Afx