FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lieferketten der Textil- und Luxusgüterindustrie beschäftigen die Anleger von Modekonzernen auch am Mittwoch. Die Aktien von Adidas waren zuletzt schon von Sorgen belastet worden, dass die Sportartikelbranche der hohen Nachfrage wegen Störungen in der Lieferkette nicht gerecht werden kann. Am Mittwoch fielen sie um 2,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni. Puma rutschten sogar um 3,5 Prozent ab, allerdings gehörten sie zusätzlich zu einer Gruppe von Werten, die kurz vor dem Dax -Aufstieg von Anlegern vermehrt abgestoßen wurden.
Händlern zufolge brachte nun eine Aussage der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch etwas Verunsicherung mit sich. Von der Leyen sprach am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der EU von Plänen für ein EU-weites Verbot für Produkte aus Zwangsarbeit. Gerade in der Modebranche gibt es immer wieder Vorwürfe, in Fabriken werde unter schlechten Bedingungen gearbeitet. Es erinnerte die Anleger auch an Probleme im Frühjahr, als es westliche Sanktionen wegen der Verletzung von Menschenrechten in der Region Xinjiang gegeben hatte.
Auch die Papiere von Hugo Boss waren am Mittwoch mit einem Abschlag von 4,6 Prozent vom Verkaufsdruck in der Branche betroffen. Das Absatzpotenzial der Luxusgüterbranche in China wird skeptisch beäugt, wie auch Kursverluste von 3,8 Prozent zum Beispiel bei LVMH zeigen. Chinas Staatspräsident Xi Jinping will den Wohlstand gerechter verteilen und dabei die Reichen ins Visier nehmen. Außerdem ringt die Wirtschaft dort wieder zunehmend mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie./tih/ag/jha/
Quelle: dpa-Afx