FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Ein enttäuschendes Neukundenplus bei T-Mobile US im ersten Quartal hat die Aktien des Mutterkonzerns Deutsche Telekom am Freitag belastet. Am Vormittag verloren sie 2,4 Prozent auf 31,95 Euro und gehörten zu den schwächsten Werten im Dax . Im vorbörslichen US-Handel ging es für die Aktien von T-Mobile US derweil sogar um mehr als fünf Prozent abwärts.

T-Mobile US rechnet im laufenden Jahr zwar mit etwas mehr Gewinn im Tagesgeschäft als bisher und hob die Untergrenze der Prognosespanne beim bereinigten freien Finanzmittelzufluss an. Allerdings konnte der Telekommunikationskonzern nicht so viele neue Telefonvertragskunden gewinnen, wie von Experten erwartet. Das überschatte die ansonsten starken Zahlen und den angehobenen Ausblick, hieß es am Markt.

Laut Analyst Laurent Yoon vom US-Analysehaus Bernstein Research hat T-Mobile US zwar in der US-Branche den größten Kundenzustrom im ersten Quartal vermeldet, die Erwartungen seien aber noch höher gewesen. Das Wachstum bei den Vertragskunden habe auch von einem Sonderangebot profitiert. Dass wie auch bei den Konkurrenten AT&T und Verizon die Kündigungsraten angestiegen seien, lasse auf einen intensiveren Wettbewerb im Markt schließen.

Ein Händler sprach von einem erstarkten Konkurrenzkampf auf einem weitgehend gesättigten Markt - das mache den Anlegern Sorgen. Alles in allem seien die Quartalszahlen allerdings solide. Die Belastung der Telekom-Aktien durch die Resultate der US-Tochter könnte daher nur kurzfristig sein.

Außerdem dürften auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen. JPMorgan-Analyst Akhil Dattani wies auf die zuletzt starke Kursentwicklung von T-Mobile US hin. Mit einem Jahresplus von fast 19 Prozent seien schon erhöhte Erwartungen eingepreist gewesen. Die Telekom-Aktien kommen 2025 immer noch auf ein Plus von mehr als zehn Prozent. Zuletzt konnten sie sich noch über der 100-Tage-Durchschnittslinie als Indikator für den mittel- bis langfristigen Trend halten./niw/la/jha/

Quelle: dpa-Afx