FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Schwache Quartalszahlen und ein trister Geschäftsausblick des Elektroautoherstellers Tesla
Im Dax
Das rasante Wachstum des E-Autobauers flaut ab. Mit den Finanzkennziffern für das abgelaufene Quartal verfehlte Tesla die Erwartungen der Experten. Ein Absatzziel für dieses Jahr gab es nicht, aber das Eingeständnis, dass die Auslieferungen merklich langsamer wachsen werden.
Jefferies-Analyst Philippe Houchois geht davon aus, dass ein sich abschwächendes Wachstum bis 2026 Druck auf die Konsensschätzungen ausüben wird. Analyst Joseph Spak von der Schweizer Bank UBS sieht wenig Gründe, warum Investoren neue Positionen aufbauen oder bestehende aufstocken sollten. Die Tesla-Papiere sieht er in der Nähe des aktuellen Preisniveaus auf Konsolidierungskurs. Sie haben seit Jahresanfang gemessen am Vortagesschlusskurs an der Nasdaq schon gut 16 Prozent verloren.
Firmenchef Elon Musk zeichnet gleichwohl ein rosiges Bild von der Zukunft: Tesla sei nur zwischen zwei Wachstumswellen, entwickele ein "revolutionäres" Produktionssystem und könne zum wertvollsten Unternehmen der Welt werden. Die Anleger beeindruckte das aber nicht.
Im November und Dezember 2023 war die Branche noch von der Aussicht auf bald wieder sinkende Leitzinsen beflügelt worden. Niedrigere Zinsen fördern die Autoverkäufe der Hersteller, denn viele Fahrzeuge werden auf Kredit erworben. Vom Zwischentief Ende Oktober 2023 hatte der europäische Subindex für die Autobranche bis Mitte Dezember fast ein Fünftel hinzugewonnen.
Doch seitdem ist die Luft raus. Im bisherigen Jahresverlauf büßte der Sektor rund fünf Prozent an Wert ein und entwickelte sich damit schlechter als die meisten anderen Branchen der Stoxx-600-Übersicht. Befürchtungen am Markt, dass die optimistischen Zinssenkungserwartungen an die Notenbanken überzogen seien, belasteten zuletzt. Auch die Aussicht auf den Wegfall des E-Auto-Sonderbonus in Deutschland dürfte die Gunst der Anleger für den Sektor gedämpft haben.
Hinzu kommt die immer größere Konkurrenz durch chinesische E-Autobauer, gegen die die EU zuletzt eine Anti-Subventionsprüfung eingeleitet hatte./edh/ajx/mis
Quelle: dpa-Afx