FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Stabilisierungsversuch im frühen Handel sind die Aktien aus dem europäischen Bankensektor am Montag erneut unter Druck geraten. Der Sektorindex fiel um 4,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Am deutschen Markt büßten Deutsche Bank 5,6 Prozent ein und Commerzbank sogar 11 Prozent. Anleger bevorzugten sichere Anlangen, die Kurse deutscher Bundesanleihen legten am Montag erneut kräftig zu.
Der Optimismus am Markt über die Sicherung der Kundeneinlagen bei der kollabierten Venture-Capital-Bank Silicon Valley Bank (SVB) halte sich in Grenzen, schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die Risiken durch hohe Buchverluste in den Anleiheportfolios der Banken blieben bestehen und dürften die Börse noch eine ganze Weile beschäftigen.
Erst die Pleite der Silvergate Capital, jetzt die SVB Financial, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Übernacht-Rettungs-Aktion für die SVB wecke böse Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008. Zwar versuche die US-Regierung, die Krise zu isolieren und toxische Ansteckungseffekte zu vermeiden. Es sei aber alles andere als sicher, ob das auch funktioniert. "Der Markt vermutet, dass die Probleme, die bei der SVB sichtbar geworden sind, auch in anderen Bilanzen stecken, auch in jenen der ganz Großen"./bek/mis
Quelle: dpa-Afx