FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Aktien aus dem Dunstkreis der Volkswagen-Gruppe haben am Dienstag deutlich an Fahrt aufgenommen. Der Fahrplan, den der Wolfsburger Autobauer derzeit mit Blick auf die Elektromobilität aufstellt, sorgte für gute Stimmung unter den Anlegern. Diese zeigte sich nicht nur bei den im Dax notierten Vorzugsaktien, sondern auch den Stammaktien und der Beteiligungsgesellschaft Porsche SE.
Nach endgültigen Geschäftszahlen und weiteren Strategiesignalen kletterten die Vorzugsaktien von Volkswagen
Autowerte waren im Schlepptau von Volkswagen europaweit gefragt, wie 2,1-prozentige Kursgewinne beim Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts
Am Markt hieß es, der Fokus habe auf dem Ausbau der Plattformstrategie und den ambitionierten E-Technologie-Plänen gelegen, die am Vortag bereits vorgestellt wurden. So soll ein eigenes Netz von Batteriezellfabriken aufgebaut werden, das E-Autos günstiger machen und die interne Versorgung mit wichtigen Bauteilen absichern soll. Die Pläne wirkten auf ihn besonders ambitioniert und ausgereift, kommentierte etwa Analyst Charles Lepetitpas von der Investmentbank Oddo BHF.
Die genannten Ziele kamen bei den Analysten insgesamt gut an. Die Experten von Evercore ISI sehen die Wolfsburger bei Elektroantrieben auf dem Weg zu einer dominierenden Marktstellung gemeinsam mit dem Technologieführer Tesla
Die Rally bei den im Dax notierten VW-Vorzugsaktien wurde von dem noch größeren Kurssprung der ebenfalls börsengehandelten Stammaktien der Wolfsburger in den Schatten gestellt. Nach zwischenzeitlich fast 30 Prozent Plus dämmten die Papiere der mit Stimmrechten ausgestatteten Aktiengattung die Gewinne letztlich auf 11,6 Prozent ein. Händler sprachen von einer Art "Short Squeeze", bei dem sich Spekulanten eindecken mussten, die auf eine bessere Entwicklung der Vorzüge gesetzt hätten.
Auch die Papiere des VW-Großaktionärs, der Beteiligungsgesellschaft Porsche SE, fielen am Dienstag mit Kursgewinnen auf. Diese hält an Volkswagen über die Stammaktien etwas mehr als die Hälfte der Stimmrechte. Am Ende gingen sie 4,9 Prozent höher aus dem Handel. Bei den Porsche-Aktien handelt es sich nicht um den bekannten Sportwagenbauer, der direkt im VW-Konzern angesiedelt ist und um den sich derzeit Spekulationen um einen möglichen Börsengang ranken. VW-Chef Herbert Diess kommentierte am Dienstag, hierbei keinen unmittelbarer Handlungsbedarf zu sehen./tih/la/fba
Quelle: dpa-Afx