FRANKFURT (dpa-AFX) - Optimistische Äußerungen vom Rheinmetall-Chef
Im festen deutschen Leitindex Dax
Zudem legten dort die Aktien des Triebwerksbauers MTU
Wie Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem Interview vom Samstag sagte, hält er mittelfristig eine Bewertung von 17 Milliarden Euro für Rheinmetall für realistisch. Aktuell ist das Unternehmen an der Börse mit gut 10,5 Milliarden Euro bewertet. "Auch wenn die operativen Gewinnzahlen, die der Chef genannt hat, von den aktuellen Zielen für das Geschäftsjahr 2025 abgeleitet sind, dürfte dies dennoch positiv für die Aktie sein", erklärte ein Händler.
Analyst Aymeric Poulain von Kepler Cheuvreux ist zudem positiv für die Aktie des Rüstungselektronikherstellers Hensoldt gestimmt und empfiehlt sie nun zum Kauf bei einem unveränderten Kursziel von 33 Euro. Die aus fundamentalen Gründen geschätzte Wachstumsaktie Hensoldt liege inzwischen knapp 25 Prozent unter ihrem Rekordhoch und habe die Hälfte der Gewinne aus ihrer vorherigen Aufwärtsbewegung eingebüßt, begründete er seine Überprüfung der Investmenteinschätzung.
An der bisherigen Einschätzung zu Hensoldt habe sich zugleich nichts Grundlegendes geändert, hieß es bei Kepler Cheuvreux. Andeutungen in einem Artikel des Wochenmagazins "Spiegel" hätten außerdem keine Beweise für schlechte Praktiken von deutschen Rüstungsunternehmen und -Zulieferern gebracht und dürften die "historische Zeitenwende Deutschlands" mit Blick auf die Rüstungsausgaben nicht ins Wanken bringen. "Für das Jahr 2024 sind Verteidigungsausgaben in Höhe von rund 60 Milliarden Euro vorgesehen und damit 20 Prozent mehr als 2021, und es wird noch viel mehr kommen, wenn Deutschland im Einklang mit seinen Nato-Verpflichtungen Militär-Ausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreichen will."
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus RoboMarkets, erinnerte passend zum Kursanstieg der Aktien zudem daran, dass an diesem Tag "die größte Luftwaffenübung in der Geschichte der Bundesrepublik" beginnt. Mit dem Manöver "Air Defender 2023" übe die Nato für eventuelle Kriegsszenarien. Trainiert werde alles, was die Luftwaffe im Repertoire habe, von Truppenverlegung über Luftbetankung bis hin zu Abfangübungen. "Die Nato will damit vor dem aktuellen Szenario in der Ukraine natürlich auch ein Zeichen setzen."/ck/la/mis
Quelle: dpa-Afx