FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Volkswagen
Gegen Mittag büßten die Anteile von VW 1,8 Prozent auf 147,28 Euro ein, während der Dax
Die Aussagen von VW zum bereinigten operativen Ergebnis im vierten Quartal hätten den am Freitag gemachten Angaben entsprochen, kommentierte RBC-Analyst Tom Narayan. Im Detail lobte er das Kerngeschäft Autos und den Bereich Finanzdienstleistungen. Dass die Marge im Konzernbereich Automotive mit 5,7 Prozent unter der durchschnittlichen Analystenschätzung (Konsens) gelegen habe, sei fast ausschließlich den zu Traton gehörenden Nutzfahrzeugmarken Scania und MAN geschuldet.
Nicht nur Narayan verwies damit auf die Schwäche von Traton im vierten Quartal. Sein Kollege Himanshu Agarwal von Jefferies sprach mit Blick auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 277 Millionen Euro anstelle der vom Konsens erwarteten 405 Millionen Euro von einem ergebnisseitig "enttäuschenden Schlussviertel" der Nutzfahrzeug-Holding. Schwache Margen im Fahrzeug-Geschäft waren laut Goldman-Expertin Daniela Costa der Grund dafür. Alle Bereiche seien davon betroffen gewesen, aber allen voran MAN und Navistar, präzisierte sie. Dass das operative Ergebnis die Konsensprognose dabei "nur" um etwa 30 Prozent verfehlt habe, sei einzig dem starken Geschäft mit Finanzdienstleistungen zu verdanken gewesen.
Was die Ausblicke von VW und Traton auf das laufende Jahr betrifft, so ist Goldman-Analyst George Galliers nach den weiteren Details der Wolfsburger an diesem Tag positiv für den Autobauer VW gestimmt und sprach von einer "konstruktiven Prognose für 2022". Er sieht VW zudem mit "einer der besten Elektromobilitätsstories" in der Branche gut positioniert.
Zu Traton hieß es seitens seiner Kollegin Costa, dass die Prognosen für das Geschäftsjahr 2022 auf einen "sehr starken Anstieg der Stückzahlen, einen deutlichen Umsatzanstieg und eine Ebit-Marge zwischen 5 und 7 Prozent" hindeuteten. Allerdings seien die Auswirkungen der Situation durch den Krieg in der Ukraine bislang ausgeklammert. Verwiesen habe der Münchener Nutzfahrzeughersteller aber auf ein Umsatzrisiko von unter 5 Prozent und auf potenzielle Auswirkungen auf die Lieferkette. Die Expertin rechnet mit einem Rückgang der Konsensschätzung für das Jahresergebnis 2022 im mittleren Zehnerprozentbereich, wenn alles andere gleich bleibe./ck/men/stk
Quelle: dpa-Afx