FRANKFURT (dpa-AFX) - Zunehmende Erwartungen an Zinssenkungen haben am Freitag auf die Stimmung unter den Anlegern im Bankensektor gedrückt. Indem sich im Euroraum die Unternehmensstimmung im November unerwartet eingetrübt hatte, verstärkten sich die Spekulationen über größere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB).
Dies hinterließ Spuren im Bankensektor
Umgekehrt sorgten die Entwicklungen bei Immobilienwerten für Rückenwind, können sinkende Zinsen doch den Immobilienmarkt beleben und die Kapitalkosten der Unternehmen senken. Vonovia
Am Markt hieß es, die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB ihren Leitzins im nächsten Monat um 0,5 Prozentpunkte senken wird, werde mittlerweile bei über 50 Prozent gesehen. Antreiber dafür seien die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, die nun hinter den Schätzungen der Analysten zurückgeblieben waren.
Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex war einer ersten Berechnung zufolge unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten und auf ein Zehnmonatstief gefallen. "Viel schlimmer hätte es kaum kommen können", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Er verwies auf die politische Unsicherheit in Deutschland und Frankreich sowie die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten.
Die Zinssenkungen der EZB hätten bisher noch keine Trendwende bewirkt, ergänzte Johannes Mayr, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. "Und der geopolitische Gegenwind wird 2025 wohl noch deutlich stärker. Auch deshalb wird die EZB die Zinsen weiter senken."/tih/ajx/nas
Quelle: dpa-Afx