NEW YORK (dpa-AFX) - Trotz des weiterhin offenen Ausgangs der US-Präsidentschaftswahl haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag ihren Erholungskurs fortgesetzt. Neben der Wahl-Hängepartie dürften im späteren Handel die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed im Anlegerfokus stehen. Ökonomen rechnen jedoch mit keinen Änderungen, da die Fed schon eine extrem lockere Geldpolitik betreibt und die Konjunkturdaten zuletzt robust waren. Frische Wirtschaftsdaten vor Handelsstart hatten kaum Einfluss auf die vorbörslichen Notierungen.
Der Dow Jones Industrial
Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im dritten Quartal schwächer gestiegen als prognostiziert. Das Verhältnis von Produktion und Arbeitszeit legte auf das Jahr hochgerechnet um 4,9 Prozent zu. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 5,6 Prozent erwartet. In der vergangenen Woche betrug die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe 751 000, rund 7000 weniger als in der Vorwoche. Experten hatten lediglich mit 735 000 neuen Anträgen gerechnet.
Präsident Donald Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden fehlen zwar nur noch wenige Wahlmänner-Stimmen für einen Einzug ins Weiße Haus. Allerdings schickte der Amtsinhaber schon seine Anwälte mit Klagen gegen die weitere Stimmenauszählung in mehreren Bundesstaaten los, um eine Niederlage auf juristischem Weg zu verhindern. Zudem mehren sich die Anzeichen, dass im parteipolitisch gespaltenen Kongress alles beim Alten bleibt: Einer republikanischen Senatsmehrheit dürfte auch zukünftig ein demokratisch dominiertes Repräsentantenhaus gegenüber stehen.
Damit sänke nicht nur die Wahrscheinlichkeit für ein neues, Billionen US-Dollar schweres Konjunkturprogramm gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Biden wäre es auch kaum möglich, etwas an der Steuerpolitik seines Vorgängers zu ändern oder eine schärfere Regulierung der heimischen Technologieriesen durchzusetzen.
Davon profitierten die Titel des Online-Händlers Amazon
Dagegen büßten die in New York gelisteten Titel des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba 2,3 Prozent ein. Dieser konnte sich zwar im dritten Quartal deutlich von den zeitweisen Folgen der Corona-Krise erholen. Doch im Trubel um den geplatzten Börsengang des Finanzablegers Ant Group sorgte ein Bericht der "Financial Times", wonach sich der IPO um mindestens ein halbes Jahr verzögern dürfte, für Moll-Stimmung.
Derweil sprangen die Anteilscheine von Qualcomm
Der Autobauer General Motors
Merck & Co
Quelle: dpa-Afx