NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind am Freitag aufgrund wieder entfachter Zins- und Rezessionsängste in die Knie gegangen. Die Anleger zögen vor dem Wochenende Geld aus Aktien ab, um vor dem internationalen Notenbanktreffen kommende Woche in Jackson Hole, Wyoming, möglicherweise nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, hieß es. Zudem belasteten Aussagen von US-Notenbankern, die nicht auf ein gemäßigteres Tempo bei den Zinsanhebungen hoffen ließen.

Der Dow Jones Industrial fiel zuletzt um 0,73 Prozent auf 33 750,44 Punkte. Damit deutet sich für den US-Leitindex eine stabile Wochenbilanz an. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 1,22 Prozent auf 4231,67 Punkte. Der technologielastige und zinssensible Nasdaq 100 verlor 1,96 Prozent auf 13 241,63 Zähler.

Händler verwiesen auf Aussagen der Fed-Mitglieder James Bullard und Esther George, wonach die US-Notenbank den Leitzins so lange anheben wird, bis die Inflation wieder auf das Ziel von zwei Prozent gesunken ist. Damit dämpften sie Erwartungen am Markt, dass eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten die US-Währungshüter dazu bewegen könnten, die geldpolitischen Zügel etwas weniger schnell anzuziehen.

Auf Unternehmensseite standen die Aktien von Bed Bath & Beyond im Fokus. Nach dem Ausstieg des aktivistischen Investors Ryan Cohen befinden sich die Papiere des Wohnungsausstatters mit minus 40 Prozent weiter im freien Fall. Bereits am Donnerstag hatten sie rund ein Fünftel verloren. Cohens Investment in Bed Bath & Beyond hatte in diesem Jahr mehrfach einen Run auf die angeschlagene Aktie ausgelöst. Nun versilberte der Investor, der vor allem bei jungen Anlegern als Vorbild gilt, seinen Einsatz durch den Verkauf von Millionen Aktien über seine Investmentfirma RC Ventures.

Mit einem Kursplus von mehr als 20 Prozent gab es unterdessen viel Vorschusslorbeeren für die künftige Chefin von Foot Locker : Der Sporteinzelhändler hat mit Mary Dillon einen großen Namen der Branche an Land gezogen. Sie soll zum 1. September Firmenchef Richard Johnson ablösen, der in Ruhestand geht. Zudem konnte der Konzern am Freitag bei den Anlegern mit besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen punkten.

Mit plus 1,7 Prozent waren auch die Anteilscheine von General Motors gefragt. Nach einer pandemiebedingten mehr als zweijährigen Auszeit will der Autobauer seinen Aktionären wieder eine Quartalsdividende zahlen - wenn auch deutlich weniger als vor dem Corona-Ausbruch. Auch die unterbrochenen Aktienrückkäufe will das Management wieder aufnehmen und diese auf bis zu fünf Milliarden Dollar aufstocken./edh/he

Quelle: dpa-Afx