NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der US-Zinsentscheidung am Abend werden die US-Aktienmärkte zur Wochenmitte mit Gewinnen erwartet. Dabei dürften vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq deutlich zulegen. Arbeitsmarktdaten zeigten vorbörslich einen leicht positiven Einfluss.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor der Startglocke 0,2 Prozent im Plus auf 40.821 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde 1,9 Prozent höher mit 19.160 Zählern erwartet.
Die Privatwirtschaft in den USA schuf im Juli weniger Stellen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Beschäftigten um 122.000, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 150.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Die ADP-Zahlen gelten als Indikator für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der an diesem Freitag veröffentlicht wird.
Ein sich abkühlender Arbeitsmarkt erleichtert der US-Notenbank Fed auch die Geldpolitik. Insofern steht die Zinssitzung der US-Notenbank an diesem Mittwoch im Fokus. Eine Zinsänderung wird nicht erwartet, weshalb die Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell im Zentrum stehen dürften. "Die Tür für einen Schritt im September dürfte geöffnet bleiben, zumal einige Wirtschaftsdaten enttäuscht haben", merkten die Volkswirte der Helaba an.
Das Cloud-Geschäft von Microsoft ist zuletzt langsamer als erwartet gewachsen. Die Wall Street macht das nach Milliarden-Investitionen in Künstliche Intelligenz nervös: Sie schickte die Aktie des Software-Riesen im vorbörslichen Handel zuletzt mit minus 2,4 Prozent auf Talfahrt. Bei Umsatz und Gewinn übertraf der Windows-Konzern die Markterwartungen.
Ein Branchenveteran soll Boeing aus der Krise führen. Der US-Flugzeugbauer stellte den 64-jährigen Kelly Ortberg vom Zulieferer Rockwell Collins als neuen Chef vor. Boeing steht nach einer Pannenserie unter Druck, die Qualitätskontrollen zu verbessern. Im vergangenen Quartal verfehlte Boeing die Erwartungen der Wall Street: Der Umsatz lag unter den Schätzungen der Analysten - und zugleich fiel der Verlust höher aus. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel nach Ortbergs Berufung dennoch um 1,9 Prozent zu.
Die Telekom-Tochter T-Mobile US ließ im zweiten Quartal ihre Konkurrenz erneut hinter sich und gewann 777.000 Neukunden, bei weitem mehr als das, was Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im zweiten Quartal stieg der Konzernumsatz um drei Prozent. Die Aktie legte vorbörslich um 2,9 Prozent zu.
Die Aktien von Applied Materials profitierten von der Hoffnung der Chip-Branche auf weniger umfangreiche, potenzielle Geschäftseinbußen in China und stiegen vorbörslich um 3,9 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, wollen die USA Halbleiterindustrie-Ausrüster aus den Niederlanden, Japan und Südkorea von einer nächsten Runde von Exportbeschränkungen nach China ausnehmen.
Die Anteilsscheine von Uber verteuerten sich um 1,4 Prozent. Der Fahrdienst-Vermittler will 100.000 Wagen des chinesischen Elektroautobauers BYD auf seine Plattform bringen. Die Kooperation soll Uber-Fahrern bessere Preise und Finanzierungsangebote für BYD-Elektroautos geben. Sie soll in Europa und Lateinamerika starten und mit der Zeit auf den Mittleren Osten, Kanada, Australien und Neuseeland ausgeweitet werden. Die US-Regierung hält chinesische Elektroautos unter Verweis auf unfaire Subventionen mit Strafzöllen vom Markt fern./edh/jha/
Quelle: dpa-Afx