NEW YORK (dpa-AFX) - Gestützt von positiv aufgenommenen Quartalszahlen einiger US-Großbanken wird die Wall Street am Freitag mit moderaten Gewinnen erwartet. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn mit 0,5 Prozent im Plus bei 34 557 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex ein klarer Wochengewinn von rund 2,4 Prozent an. Der technologielastige Nasdaq 100 , der am Donnerstag um satte 1,7 Prozent zugelegt hatte, wird am Freitag kaum verändert bei 15 573 Zählern erwartet.
Die größte US-Bank JPMorgan profitierte auch im zweiten Quartal kräftig von den stark gestiegenen Zinsen und den dadurch deutlich höheren Einnahmen im Kreditgeschäft. Zudem lief auch das Geschäft mit Anleihen, Aktien und Rohstoffen besser als von Experten erwartet. Außerdem spielte der Bank weiter die Übernahme der kollabierten First Republic Bank in die Karten. Alles in allem kletterte der Überschuss in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um 67 Prozent. Damit übertraf JPMorgan die Schätzungen der Analysten. Die Großbank erhöhte zudem abermals das Jahresziel für den Zinsüberschuss. Die Papiere verteuerten sich vorbörslich um 2,8 Prozent.
Auch die Geldhäuser Wells Fargo und Citigroup warteten mit unerwartet guten beziehungsweise weniger schlecht als befürchteten Eckdaten zum zweiten Quartal auf. Wells Fargo verdiente rund 57 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erträge kletterten um rund ein Fünftel. Die Titel von Wells Fargo legten um 3,7 Prozent zu, jene der Citigroup stiegen um 1,8 Prozent.
Allein diese drei US-Institute verdienten zusammen rund 22 Milliarden Dollar in den vergangenen drei Monaten. Dies zeigt eindrucksvoll, wie stark die US-Finanzindustrie von den im vergangenen Jahr gestiegenen Leitzinsen profitiert. Sie können deutlich mehr für Kredite verlangen und erhöhen auf der andren Seite sehr viel langsamer die Zinsen für Kundengelder. Die Folge: die Marge steigt und mit ihr die Gewinne.
Angesichts stark laufender Geschäfte und guter Wachstumsperspektiven hat der US-Krankenversicherer Unitedhealth sein Jahresgewinnziel nach oben hin eingeengt. Im abgelaufenen Quartal konnte Unitedhealth die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Ergebnis übertreffen. Die Aktien legten vorbörslich um 3,1 Prozent zu.
Die Anteilsscheine von Nikola setzten ihre 60-Prozent-Rally vom Vortag mit einem vorbörslichen Kursaufschlag von 18 Prozent fort. Der Lkw-Hersteller gab am Donnerstag einen Deal mit BayoTech zur Förderung einer zuverlässigen Wasserstoffversorgung für kommerzielle Fahrzeugflotten bekannt. Demnach wird BayoTech in den nächsten fünf Jahren bis zu 50 Wasserstoff-Lkw von Nikola kaufen. Lieferant der Brennstoffzellen soll der deutsche Automobilzulieferer Bosch sein, mit Nikola als Pilotkunden.
Die Aktien von Leslie's brachen um knapp 32 Prozent ein. Das Direktvertriebsunternehmen für Schwimmbadbedarf hatte den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 gesenkt./edh/jha/
Quelle: dpa-Afx