NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte werden am Freitag nach den US-Arbeitsmarktdaten nur wenig verändert erwartet. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem offiziellen Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer auf 38 736 Punkte. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochenverlust von rund einem Prozent an. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 wurde am Freitag zuletzt kaum verändert gesehen.
Die US-Wirtschaft hatte im Februar erheblich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich gegenüber Januar um 0,1 Prozent und damit etwas weniger als prognostiziert.
"Der heutige Arbeitsmarktbericht ist nur auf den ersten Blick stark", konstatierte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners in einer ersten Reaktion. "275 000 neu geschaffene Stellen sind 75 000 mehr als von den Anlegern und Analysten erwartet. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass die im Dezember und Januar neu geschaffenen Stellen um insgesamt 167 000 nach unten revidiert wurden. Berechnet man die Revision der Vormonate ein, ist der heutige Bericht eine negative Überraschung und keine positive", so Altmann.
Infolge der Daten signalisieren die Kurse bestimmter Finanzkontrakte nun, dass am Markt eine Leitzinssenkung im Juni im Grunde als ausgemachte Sache gilt.
Der US-Arzneimittelhersteller Lilly muss womöglich noch länger auf eine Zulassung seines Alzheimer-Mittels mit dem Wirkstoff Donanemab in den USA warten. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA plant zunächst eine Anhörung mit externen Beratern, wobei es vor allem um Fragen rund um die Sicherheit und die Wirksamkeit der Therapie gehen soll. Die Lilly-Aktien notierten im vorbörslichen US-Handel zuletzt 0,8 Prozent im Minus. Dagegen profitierten die Biogen-Papiere von den Lilly-Nachrichten und stiegen um 3,9 Prozent. Der US-Wettbewerber hat seit Juli ein Alzheimer-Medikament auf dem Markt.
Der Boom bei Chips für Anwendungen bei Künstlicher Intelligenz (KI) steht auch beim Halbleiterkonzern Broadcom im Fokus. Das Unternehmen hofft, dass solche Erlöse Schwächen in anderen Bereichen auffangen. Insgesamt kamen die Geschäftszahlen für das erste Geschäftsquartal am Markt zunächst aber nicht gut an. Die Broadcom-Aktien fielen vorbörslich um 1,1 Prozent.
Vom Megatrend KI profitieren auch weiterhin die Anteilsscheine von Nvidia . Nachdem sie tags zuvor um 4,5 Prozent zugelegt und ein weiteres Rekordhoch erzielt hatten, gewannen sie am Freitag vorbörslich bis zu 3,5 Prozent auf 959 Dollar. Dies entspricht einem Marktwert des Prozessorenherstellers von fast 2,5 Billionen Dollar, nachdem sich der Kurs seit Oktober 2022 vervielfacht hat. Damit rücken die Papiere den Apple-Aktien immer näher, die derzeit unter den weltweit wertvollsten Unternehmen Platz zwei hinter Microsoft belegen./edh/mis
Quelle: dpa-Afx