NEW YORK (dpa-AFX) - In den USA dürfte die technologielastige Nasdaq-Börse am Mittwoch im Sog positiver Unternehmensnachrichten ein Rekordhoch erklimmen. Für den Leitindex Dow Jones Industrial dagegen werden moderate Verluste erwartet. Der Broker IG den Dow rund eine Stunde vor dem Börsenstart 0,15 Prozent im Minus auf 28 207 Punkte. Der Nasdaq 100 dürfte mit plus 0,25 Prozent auf 11 751 Punkte starten.
Alles in allem aber werden sich die Investoren laut dem Marktexperten Craig Erlam vom Broker Oanda vor dem Notenbank-Treffen in Jackson Hole und der Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell am Donnerstag wohl eher zurückhalten und abwarten. Und Portfolio-Manager Thomas Altmann von Vermögensverwalter QC Partners ergänzte: "Das Risiko, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist einfach zu groß." Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Jackson-Hole-Rede für nachhaltige Bewegung an den Börsen sorgen könnte.
Unter den Einzelwerten steht vor allem SAP -Rivale Salesforce im Fokus, der am Montag in den Dow aufsteigen wird. Vorbörslich sprang das Papier um 14,6 Prozent auf 247,60 US-Dollar nach oben, was nach dem Rekordhoch am Vortag ein historisches Hoch wäre. Der Software-Konzern profitierte in der Corona-Krise von einer robusten Nachfrage von Unternehmenskunden und schraubt daher nun seine Jahresziele hoch. Analysten wie die von Goldman Sachs oder JPMorgan reagierten mit positiven Kommentaren und Kurszielanhebungen.
Der Buchhaltungssoftware-Hersteller Intuit überzeugte ebenfalls. Er übertraf mit seinem vierten Geschäftsquartal die Wall-Street-Schätzungen deutlich. Die Aktie zog vor dem Handelsstart um 5,2 Prozent nach oben. Auch der Technologiekonzern Hewlett Packard Enterprise überzeugte mit einem besser als erwarteten dritten Geschäftsquartal, was der Aktie ein vorbörsliches Plus von 7,1 Prozent bescherte.
Gut kamen bereits vor Handelsbeginn auch die Halbjahreszahlen des Mode-Einzelhändlers Urban Outfitters an, die mit Blick auf die wichtigsten Kennziffern Umsatz und Gewinn überzeugen konnten. Die Papiere legten entsprechend um 17 Prozent zu.
Eine Studie des Analysehauses Jefferies könnte zudem den Anteilsscheine von Tesla zu weiteren Gewinnen verhelfen. Vorbörslich ging es um 0,7 Prozent hoch. Analyst Philippe Houchois hob das Kursziel für von 1200 auf 2500 US-Dollar an und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Zwar könnte sich der Wettbewerbsvorsprung des US-Elektrobauers bald verringern, doch in vielen Bereichen, wie etwa der verwendeten Software, der Akkukapazität und der Produktionseffizienz, habe Tesla weiter die Nase vorn. Nach den Quartalszahlen überarbeitete der Experte zudem seine operative Ergebnisschätzung (Ebit) und hob sie für 2020 deutlich an./ck/mis
Quelle: dpa-Afx