NEW YORK (dpa-AFX) - Zu Wochenschluss halten Anleger an den US-Börsen ihr Pulver trocken. Beim Leitindex Dow Jones Industrial , der im bisherigen Wochenverlauf 0,9 Prozent zugelegt hat, zeichnet sich vor dem langen Wochenende ein verhaltener Start ab. Der Broker IG taxierte ihn eine Stunde vor dem Auftakt 0,08 Prozent tiefer auf 31 408 Punkte. Ein schneller Rekord über den am Vortag erreichten 31 543 Punkten wird damit am Freitag zunächst unwahrscheinlich. Am kommenden Montag wird in New York anlässlich des "George Washington Day" nicht gehandelt.
Am Vortag hatten neue Sorgen um die US-Beziehungen zu China den Dow schon einige Punkte gekostet und den Leitindex letztlich knapp ins Minus gedrückt, während der marktbreite S&P 500 und der Nasdaq 100 im Plus verblieben. Allgemein machten zuletzt in der Pandemie die in den USA nachlassenden Infektionszahlen und das anziehende Impftempo wieder etwas Hoffnung. "Damit werden wirtschaftliche Lockerungen wahrscheinlicher", schrieb Ökonomin Claudia Windt von der Helaba.
Zur Förderung der Impfkampagne hat die US-Regierung mit den Herstellern Moderna und dem Biontech -Kooperationspartner Pfizer einen Vertrag über jeweils 100 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen unterschrieben. Moderna-Aktien legten daraufhin an der Nasdaq vorbörslich 1,2 Prozent zu, bei Pfizer und Biontech reagieren die Aktien aber kaum auf die Meldung.
Anleger warten derweil aber auch weiter auf Fortschritte bei den geplanten Konjunkturhilfen. "In den USA rückt die Verabschiedung des ersten gewaltigen Fiskalpakets unter der Biden-Administration näher", sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Wie die BayernLB schrieb, hofft die Demokratin Nancy Pelosi auf eine Verabschiedung noch bis Ende des Monats. Konjunkturell dürfte am Freitag vor allem das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen im Blickfeld stehen.
Die Aktien von Walt Disney rückten vorbörslich nach den Quartalszahlen um 1,7 Prozent vor. Die Pandemie belastet den Entertainment-Konzern zwar weiter stark, mitunter wegen des boomenden Streaming-Geschäfts kehrte er im ersten Geschäftsquartal aber zurück in die schwarzen Zahlen und übertraf dabei die Erwartungen. Laut dem DZ-Analysten Manuel Müh ist der Konzern damit auf dem "langsamen Weg zurück ins Normal". Im Großen und Ganzen komme Disney gut durch die Krise, so der Experte.
Zahlen gab es ansonsten noch vom Website-Dienstleister VeriSign . Diese kamen bei den Anlegern gut an, die Aktien legten vorbörslich 4,8 Prozent zu./tih/fba
Quelle: dpa-Afx