NEW YORK (dpa-AFX) - Die Erholung an den US-Börsen dürfte sich am Donnerstag fortsetzen. Dass es im tags zuvor veröffentlichten Protokoll der US-Notenbank keine Hinweise auf noch aggressivere Schritte zur Bekämpfung der hohen Inflation in den USA gegeben hatte, wirkt aktuell weiterhin positiv nach.
Rund eine Stunde vor dem Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,6 Prozent höher bei 32 296 Punkten. Tags zuvor hatte sich der wichtigste Wall-Street-Index bereits um 0,6 Prozent erholt. Den technologielastigen Nasdaq 100 , der am Vortag um 1,5 Prozent gestiegen war, erwartet IG moderate 0,12 Prozent höher auf 11 958 Punkte.
Das Protokoll der US-Notenbank beruhige vorübergehend die Nerven, da es weitere Zinserhöhungen um 0,50 Prozentpunkte im Juni und Juli signalisiert habe, bevor im September eine Pause eingelegt werde, kommentierte Jeffrey Halley, Marktanalyst beim Broker Oanda Asia Pacific. Die gefürchtete Zinserhöhung um 0,75 Punkte "stand nicht mehr auf der Tagesordnung".
Unter den Einzelwerten stehen vor allem Aktien aus der schwer gebeutelten Technologiebranche im Blick. So büßten Apple vor dem Handelsstart 1,3 Prozent ein, denn Insidern zufolge zweifelt der iPhone-Hersteller am Anstieg der Verkaufszahlen für sein Smartphone im laufenden Jahr.
Nvidia enttäuschte seine Anleger nach den am Vorabend vorgelegten Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mit Aussagen zum Ausblick. Die Papiere büßten vorbörslich 4,5 Prozent ein. Das Zahlenwerk des Entwicklers von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielkonsolen sei im Auftaktquartal stark ausgefallen, aber der Ausblick für die Gaming-Sparte sei schwach gewesen, schrieb etwa JPMorgan-Analyst Harlan Sur.
Die Papiere des chinesischen Internet-Händlers Alibaba dagegen legten vorbörslich nach vorgelegten Zahlen zum vierten Geschäftsquartal um 5 Prozent zu. Medtronic büßten dagegen fast 5 Prozent ein, denn das Medizintechnikunternehmen verfehlte ergebnisseitig die Markterwartungen.
Um knapp 13 Prozent ging es dagegen für Macy's nach oben, denn der US-Warenhausbetreiber hob im Zuge der vorgelegten Zahlen für sein erstes Geschäftsquartal seine Zielspanne für den bereinigten Gewinn an.
Neuigkeiten gab es zudem zu Broadcom und dessen Interesse an VMWare . Der Chipkonzern einigte sich mit dem Software-Anbieter und will diesen für rund 61 Milliarden US-Dollar erwerben. Allzu groß war angesichts der Kursbewegungen der vergangenen Tage die vorbörsliche Reaktion nicht mehr: Broadcom fielen um 0,5 Prozent und VMWare gewannen 1,3 Prozent./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx