NEW YORK (dpa-AFX) - Hoffnungen auf eine nur schrittweise Anhebung der von Trump angekündigten Importzölle dürften am Dienstag den US-Börsen einen freundlichen Handelsstart bescheren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, diskutieren Mitglieder des künftigen Wirtschaftsteams des designierten Präsidenten Donald Trump derzeit über jeweils kleinere Erhöhungen der Zölle von Monat zu Monat, um Verhandlungspositionen stärken und einen Anstieg der Inflation zu verhindern. Hinzu kamen kurz vor dem Börsenstart Inflationssignale, die Anlegern Hoffnung machten.

Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart 0,5 Prozent höher auf 42.506 Punkte und würde so seine am Montag begonnene Erholung fortsetzen. Der techlastige Nasdaq 100 dürfte 0,8 Prozent höher auf 20.945 Punkte starten. Er hatte tags zuvor zwar seine Verluste im Handelsverlauf deutlich verringert, aber dennoch leicht im Minus geschlossen.

Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sprach von einem "erleichterten Aufatmen" an den Börsen weltweit. Der "große Zollschock" könnten durch einen langsameren Ansatz ausbleiben und somit auch der befürchtete "Inflationsschock". Das stimme die Börsianer wieder vorsichtig optimistisch.

Zuletzt hatte zuletzt zunehmend die Furcht vor einem Wiederanstieg der Inflation die Oberhand gewonnen, angetrieben durch die avisierte Zollmaßnahmen oder durch die Ankündigung, massenhaft Ausländer aus den USA abzuschieben. Eine neu angefachte Inflation könnte die US-Notenbank Fed daran hindern, die Zinsen zu senken. Daher warten die Marktteilnehmer mit großer Spannung auf die zur Wochenmitte anstehenden US-Verbraucherpreise für den Monat Dezember.

Die am Dienstag veröffentlichten US-Erzeugerpreise für Dezember gaben bereits Hinweise auf die Entwicklungen auf Verbraucherebene. Sie fielen besser als befürchtet aus, denn sie stiegen auf Monats- und Jahresebene weniger stark als befürchtet.

Unter den Einzelwerten stehen an diesem Tag vor allem Unternehmen aus den hinteren Reihen im Blick. Signet Jewelers etwa sackten vorbörslich um 18 Prozent ab, nachdem der Einzelhändler nach einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft seine Umsatzprognose für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 gesenkt hatte.

Match Group gaben vor dem Börsenstart 0,7 Prozent ab. Die Investmentbank BTIG strich ihre Kaufempfehlung für die Aktie des Techunternehmens, zu dem unter anderem die Singlebörse Tinder zählt. Sie monierte vor allem die limitierte Sichtbarkeit einer Trendwende bei Tinder.

Um vorbörslich knapp 22 Prozent ging es für Applied Digital nach oben, denn die australische Bank Macquarie will laut dem "Wall Street Journal" bis zu 5 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren investieren wird, die von dem digitalen Infrastrukturunternehmen gebaut werden. Zudem werde Macquarie einen Anteil von 15 Prozent am Hochleistungsrechnergeschäft von Applied Digital erhalten, hieß es.

Die Aktien von H&E Equipment verdoppelten ihren Wert. United Rentals , ein Vermieter von Maschinen wie Hebe- und Hubarbeitsbühnen, Baumaschinen oder Gabelstaplern, will den Konkurrenten für 92 US-Dollar je Aktie in bar oder insgesamt 4,8 Milliarden Dollar (einschließlich der Nettenschulden von 1,4 Mrd Dollar) zahlen. Dessen Papiere stiegen um knapp 4 Prozent./ck/mis

Quelle: dpa-Afx