NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street können sich am Montag auf eine weitere kräftige Kurserholung freuen. Gut eine halbe Stunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 1,4 Prozent höher bei 27 556 Punkten. Damit steuert der US-Leitindex auf den dritten Gewinntag in Folge zu - vor allem am Freitag hatte er dank wieder anziehender Technologiewerte deutlich zugelegt. Zum Zwischenhoch bei 29 199 Punkten vom Monatsanfang fehlen ihm aber immer noch über fünfeinhalb Prozent.

Unternehmensseitg standen Fusionen und Übernahmen im Fokus. Der amerikanische Bergbaukonzern Cleveland-Cliffs will die Aktivitäten des weltweit größten Stahlproduzenten ArcelorMittal in den USA kaufen. Der Kaufpreis werde in eigenen Aktien und Bargeld bezahlt, teilte der US-Konzern mit. Inklusive der Übernahme von Pensionsverpflichtungen und anderen Posten liege der Wert des übernommenen Unternehmens bei rund 3,3 Milliarden Dollar. Cleveland-Titel legten vorbörslich um achteinhalb Prozent zu.

Derweil übernimmt WPX Energy in einer milliardenschweren Transaktion den Konkurrenten Devon Energy, was die Aktien beider Unternehmen um zwölfeinhalb beziehungsweise elf Prozent steigen ließ. Durch einen Aktientausch wird WPX am Ende rund 57 Prozent an dem neuen Konzern halten, welcher einer der größten Schieferölproduzenten in den USA sein wird. Ein Analyst nannte die Transaktion strategisch sinnvoll. Von einem anderen Experten hieß es, das Umfeld sei günstig für eine weitere Konsolidierung in der angeschlagenen Branche.

Die Papiere von Caesars Entertainment rückten um 2,7 Prozent vor. Der US-Wettenanbieter will für 2,9 Milliarden Pfund beziehungsweise 272 Pence je Aktie den britischen Konkurrenten und Joint-Venture-Partner William Hill übernehmen. Für deren Anteilseigner war die Offerte eine kalte Dusche: Am Freitag hatte ein Bericht, wonach der Finanzinvestor Apollo an William Hill interessiert ist, dessen Aktienkurs bis auf 313 Pence nach oben katapultiert.

Umgekehrt hatten die Anteilseigner von Ceasars Grund zur Freude über die überraschend niedrige Offerte. Zumal wegen des Einflusses von Caesars über das Gemeinschaftsunternehmen konkurrierende Angebote einem Analysten zufolge unwahrscheinlich sind. Caesars hatte gewarnt, die Kooperation mit William Hill im Falle einer Bieter-Niederlage auf den Prüfstand zu stellen - damit würden die Briten den Zugang zum wichtigen US-Markt verlieren.

Beim Fahrdienstvermittler Uber konnten sich die Anteilseigner über einen vorbörslichen Kursanstieg von knapp vier Prozent freuen. Uber darf einem Gerichtsurteil zufolge in London weiter seine Dienste anbieten. Der Westminster Magistrates' Court entschied damit zugunsten des US-Unternehmens, das gegen den Entzug seiner Lizenz in der britischen Hauptstadt Berufung eingelegt hatte. Die Aktien des heimischen Uber-Konkurrenten Lyft stiegen um 1,7 Prozent.

"Das ist ein wichtiger Sieg für Uber", betonte Analyst Neil Wilson von Markets.com. Die Corona-Pandemie bleibe aber ein enormer Bremsklotz für die Unternehmensgewinne und bereite dem Management Kopfschmerzen, was das Geschäftsmodell angehe./gl/jha/

Quelle: dpa-Afx