NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Kurseinbruch hoffen die Anleger am US-Aktienmarkt am Dienstag zumindest auf eine Stabilisierung. Hohe Inflation, steigende Zinsen und daraus resultierende Rezessionssorgen hatten den marktbreiten S&P 500
Nun zeichnet sich rund eine Stunde vor dem Handelsbeginn an der Wall Street laut der Indikation des Brokers IG ein moderater Anstieg um 0,4 Prozent auf 3765 Punkte ab. Im frühen Handel in Europa hatte es mit 3806 Punkten allerdings noch etwas besser ausgesehen. Zum Wochenauftakt war der Index in den sogenannten Bärenmarkt abgerutscht. So nennen Börsianer die Phase anhaltend sinkender Kurse, sobald sich ein Kursbarometer um mindestens 20 Prozent von seinem Rekordhoch entfernt hat.
Den Leitindex Dow Jones Industrial
Mit Blick auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch ist es jedoch nur allzu verständlich, wenn sich die Käufer zurückhalten. Denn die Fed könnte ihren Kampf gegen die hohe Inflation möglicherweise sogar intensivieren. Eine weitere Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte gilt an den Finanzmärkten als ausgemachte Sache. Nach der überraschend hohen Teuerung im Mai rechnen manche Häuser wie JPMorgan und Goldman Sachs inzwischen aber sogar mit einem 0,75-Punkte-Schritt. Der Goldman-Experte Jan Hatzius sieht sogar im Juli einen weiteren folgen.
Gegen den wackeligen Markttrend stemmen können sich vor allem Papiere von Oracle, die nach den Ergebnissen des Schlussquartals des Geschäftsjahres vorbörslich um bis zu 15 Prozent nach oben sprangen. JPMorgan-Analyst Mark Murphy sprach von überraschend solidem Wachstum mit dem höchsten Tempo seit 2011. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 sei stark, auch wenn man sich anscheinend auf eine Rezession einstelle.
Etwas aufwärts ging es auch für Twitter. Berichten zufolge will sich der Tech-Milliardär Elon Musk am Donnerstag in einer Onlinerunde mit den Mitarbeitern des Kurzmitteilungsdienstes treffen, für den er ein Übernahmeangebot abgegeben hat. Zuletzt hatte er seine Bemühungen verstärkt, sich einen Rückzug offenzuhalten. Streitpunkt ist die Anzahl von Spam- und Fake-Accounts von Twitter.
Weiter abwärts geht es für Kryptowährungen und in der Folge auch für die Papiere der Handelsplattform Coinbase. Analyst Kenneth Worthington von JPMorgan strich seine Empfehlung und senkte das Kursziel massiv. Er glaubt zwar grundsätzlich weiter an Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie. Der enorme Preisverfall sowie hohe Investitionen machten schwarze Zahlen für Coinbase aber in naher Zukunft unwahrscheinlich./ag/jha/
Quelle: dpa-Afx