NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger am US-Aktienmarkt müssen sich nach dem gestrigen Kurssprung am Mittwoch auf knappe Verluste einstellen. Zunächst hatten sich noch miniale Gewinne abgezeichnet. Doch nachdem der russische Energiekonzern Gazprom nach eigenen Angaben trotz Anfrage immer noch keine Dokumente für die bei Nord Stream 1 gebrauchte Turbine erhalten und deshalb die Sicherheit des Pipelinebetriebs infrage gestellt hatte, ging es vor allem an Europas Börsen deutlich bergab. Zuletzt wurden die Verluste aber wieder geringer, nach wieder positiveren Signalen hinsichtlich der Gaslieferungen.

Dies ließ auch die Wall Street nicht ganz kalt, auch wenn die USA - anders als viele europäische Länder - nicht auf russische Gaslieferungen angewiesen sind. Gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent tiefer auf 31 768 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 0,1 Prozent im Minus auf 12 234 Zähler. Am Dienstag hatten die beiden Börsenbarometer ungeachtet eher schwacher Unternehmenszahlen um knapp zweieinhalb beziehungsweise mehr als drei Prozent angezogen.

Zur Wochenmitte stehen vor allem der Quartalsbericht und der Ausblick von Netflix im Fokus. Die Aktien des Streamingdienstes legten bereits vorbörslich um gut viereinhalb Prozent zu und würden damit an die gute Entwicklung der vergangenen drei Handelstage anknüpfen. Dank Serienhits wie "Stranger Things" schnitt Netflix nicht so schlecht wie befürchtet ab. Die Zahl der bezahlten Nutzerkonten ging weniger stark zurück als vom Unternehmen selbst erwartet. Es tat sich jedoch gerade in seinen etablierten und von verschärfter Konkurrenz geprägten Märkten schwer - seit Jahresbeginn steht denn auch ein Kursrückgang um rund zwei Drittel zu Buche. Damit ist die Aktie einer der größten Verlierer im Nasdaq 100.

Die Titel des im Dow gelisteten Unterhaltungsriesen Disney , der mit Disney+ längst einen eigenen Streamingdienst aufgezogen hat, verteuerten sich am Mittwoch vor dem Handelsstart um 0,8 Prozent.

Ein trotz Einbußen überraschend gutes Quartal sowie angehobene Jahresziele halfen dem Pharmakonzern Biogen nicht: Die Aktien verloren knapp anderthalb Prozent. Für die Anteilsscheine von Abbott Laboratories ging es um mehr als zweieinhalb Prozent bergab. Der Biogen-Branchenkollege übertraf zwar mit einem erneut starken Quartalswachstum die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) und hob das EPS-Jahresziel an. Analysten hatten allerdings schon mit einem Wert knapp unter der neuen Zielgröße des Unternehmens gerechnet. Zudem hatte die Aktie sich zuletzt schon etwas erholt.

Nach US-Börsenschluss legen mit dem Elektroautobauer Tesla, der Fluggesellschaft United Airlines und dem Aluminiumkonzern Alcoa weitere Unternehmen Quartalszahlen vor./gl/mis

Quelle: dpa-Afx