NEW YORK (dpa-AFX) - Rezessionssorgen halten die Anleger am US-Aktienmarkt auch am Mittwoch in Schach. Tags zuvor war der US-Leitindex Dow Jones Industrial unter die Marke von 30 400 Punkten gerutscht, bevor er einen großen Teil seiner Verluste wettmachte. Mit letztendlich 30 967 Zählern hatte es aber - anders als für den technologiewertelastingen Nasdaq 100 - nicht für einen Sprung in die Gewinnzone gereicht. Der Broker IG taxierte den Dow Jones rund eine Stunde vor der Eröffnung zur Wochenmitte 0,24 Prozent tiefer auf 30 895 Punkte.

Von seinem jüngsten Tief seit Ende 2020 bei 29 653 Punkten hatte sich der Dow zuletzt etwas erholt. Verantwortlich waren vor allem Hoffnungen auf eine moderatere Zinswende in den USA. Inflations- und Rezessionssorgen treiben jedoch die Anleger weiter um. Das zeigen auch der jüngste Rutsch der Ölpreise sowie das 20-Jahrestief des Euro gegenüber dem US-Dollar, angesichts des schwachen Bilds der Wirtschaft in der Eurozone. Aber auch die US-Konjunkturaussichten sind nicht sonderlich rosig, wie die Experten der Großbank JPMorgan jüngst erklärten. Entscheidend sei, ob aus einer Wachstumsschwäche eine Rezession werde.

Den Nasdaq 100 erwartet der Broker IG am Mittwoch 0,36 Prozent tiefer bei 11 738 Punkten, nachdem er am Vortag um gut eineinhalb Prozent zugelegt hatte. Sein jüngster Tiefpunkt seit November 2020 hatte im Juni bei 11 037 Punkten gelegen.

Unter den Einzelwerten könnte abermals ein Blick auf den Chipsektor lohnen. Bereits am Vortag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass die US-Regierung auf ein Exportverbot nach China für bestimmte Anlagen des niederländischen Unternehmens ASML zur Chipproduktion drängt. Dabei geht es um sogenannte DUV-Anlagen, die zwar nicht mehr der neueste Stand der Technik sind, aber zur Produktion vieler Standardelektronikchips für Autos, Smartphones und Roboter eingesetzt werden.

Auch Amazon sollte im Auge behalten werden. Im hart umkämpften Geschäft mit Essenslieferungen in den USA bündeln der Branchenriese Just Eat Takeaway und Amazon ihre Kräfte. US-Kunden von Amazons Bezahlangebot Prime können ein Jahr lang kostenlos die Abo-Variante des Lieferdienstes Grubhub nutzen, bei der die Zustellgebühren entfallen. Auch sicherte sich Amazon über Optionen einen Anteil bis zu 15 Prozent an Grubhub. Vorbörslich waren die Amazon-Papiere aber kaum bewegt.

Die Aktien der Sabre Corp gewannen vorbörslich rund 4 Prozent, nachdem die Analysten der Bank of America sich positiv zu dem Anbieter technischer Lösungen für die Reise- und Tourismusindustrie geäußert hatten./mis/jha/

Quelle: dpa-Afx