NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt steuert zum Ende einer turbulenten Börsenwoche auf weitere Kursverluste zu. Neben dem anhaltenden Krieg in der Ukraine gilt die Aufmerksamkeit am Freitag vor allem dem starken US-Arbeitsmarktbericht und dessen Einfluss auf die amerikanische Geldpolitik.

Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine halbe Stunde vor dem Börsenstart rund ein Prozent tiefer auf 33 443 Punkte - für die Handelswoche zeichnet sich damit unter dem Strich ein Minus von knapp zwei Prozent ab. Der technologielastige Nasdaq 100 , der am Donnerstag deutlich stärker als der Dow nachgegeben hatte, wird am Freitag 0,8 Prozent schwächer bei 13 922 Punkten erwartet.

Am Tag neun des russischen Angriffs auf die Ukraine versetzte ein nach Kämpfen ausgebrochenes Feuer an Europas größtem Atomkraftwerk die Welt in noch mehr Sorgen. Beide Seiten versicherten, es sei bei dem inzwischen gelöschten Brand keine Radioaktivität ausgetreten. Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte mit, es sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden.

Derweil schaffte die US-Wirtschaft im Februar deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote ging überraschend deutlich zurück. In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten zeitweise dramatisch eingebrochen. Mittlerweile hat er sich deutlich erholt.

Die Arbeitsmarktentwicklung und die hohe Inflation machten eine geldpolitische Anpassung notwendig, kommentierte Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Mit einer Forcierung der Zinserwartungen sei angesichts des Ukraine-Kriegs aber wohl nicht zu rechnen.

Bei Einzelwerten sorgten Geschäftszahlen vorbörslich für Bewegung. Beim Handfeuerwaffen-Hersteller Smith & Wesson Brands mussten die Anleger angesichts eines enttäuschenden Quartalsberichts einen Kurseinbruch von gut 18 Prozent verkraften. Die Aktien der Handelskette Costco verloren über zwei Prozent, nachdem diese zwar starke Quartalszahlen vorgelegt, aber vor steigenden Kosten gewarnt hatte.

Dagegen zogen die Anteilsscheine des Bekleidungshändlers Gap dank starker Jahreszahlen um rund sieben Prozent an. Beim Softwareunternehmen Splunk sorgte ein Bericht über den Einstieg des Finanzinvestors Hellman & Friedman für einen Kursgewinn von knapp 0,8 Prozent. Ein starker Quartalsausblick ließ die Aktien des Halbleiterherstellers Broadcom um mehr als drei Prozent steigen./gl/jha/

Quelle: dpa-Afx