NEW YORK (dpa-AFX) - Die Investoren am US-Aktienmarkt lehnen sich am Freitag vor möglichen geldpolitischen Signalen der Fed und der EZB nicht allzu weit aus dem Fenster. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial
Tags zuvor waren die Indizes nach guten Starts schnell nach unten gedreht und hatten mit deutlichen Verlusten geschlossen. Anleger hatten sehr starke Zahlen des Chip-Konzerns Nvidia
Für die Nvidia-Aktien deutete sich zum Wochenschluss ein kleines Minus an. Tags zuvor war ihr Kurs zunächst bis knapp über 500 US-Dollar nach oben geschnellt, hatte dann aber fast alle Gewinne abgegeben und mit knapp 472 Dollar geschlossen. Nach einer Verdreifachung des Kurses allein im bisherigen Jahresverlauf machten viele Anleger, die schon länger dabei sind, wohl erst einmal Kasse.
US-Aktien-Chefstratege Mike Wilson von der Bank Morgan Stanley sieht angesichts dieser Entwicklung ein vorläufiges Ende des positiven Börsentrends. Dass die Nvidia-Aktien trotz einer überraschend starken Geschäftsentwicklung nicht weiter zugelegt haben, signalisiert nach Wilsons Ansicht, dass die Rally erschöpft ist. Weitere Kursverluste deuteten sich an. Nvidia ist einer der größten Profiteure des Booms rund um Künstliche Intelligenz.
Ob Wilson Recht behält, dürfte auch maßgeblich vom geldpolitischen Kurs der Notenbanken abhängen. Nach den starken Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank hoffen Anleger auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus. Gewiss ist das allerdings nicht, auch weil sich gerade die US-Wirtschaft noch recht robust zeigt trotz der starken geldpolitischen Straffung.
Hinweise auf die Entwicklung könnten Reden von US-Notenbankchef Jerome Powell gegen 16 Uhr und von EZB-Präsidentin Christine Largarde am Abend liefern. Sie sprechen im Rahmen der Notenbankerkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole.
Mit Blick auf weitere Einzelwerte könnten Papiere des Unterhaltungskonzerns Walt Disney
Quelle: dpa-Afx