NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte dürften am Freitag keine großen Sprünge machen und freundlich eröffnen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial zuletzt 0,6 Prozent höher auf 28 624 Punkte. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein zarter Wochengewinn von rund 0,1 Prozent an. Auf die Bekanntgabe neuer US-Konjunkturdaten reagierte der Dow vorbörslich mit einem leichten Anstieg. So sind die US-Einzelhandelsumsätze im September mit plus 1,9 Prozent mehr als doppelt so stark gestiegen als erwartet.
Die Börsen kalkulierten derzeit das Risiko einer zweiten Pandemie-Welle und die damit verbundenen wahrscheinlichen Restriktionen, sagte Marktanalyst Timo Emden. Die Risiken blieben hoch und die Stimmung angeknackst, denn mit der politischen Hängepartie um ein weiteres Corona-Hilfspaket der USA hätten "die Anleger keinen Strohhalm, an den sie sich klammern können".
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Boeing mit einem vorbörslichen Kursanstieg von 5,6 Prozent im Anlegerfokus. Der Krisenjet 737 Max des Flugzeugbauers soll aus Sicht der europäischen Luftfahrtbehörde EASA noch in diesem Jahr wieder abheben dürfen. Damit könnte das seit März 2019 geltende Startverbot für Boeings meistgefragten Flugzeugtyp nach mehr als anderthalb Jahren aufgehoben werden. Luftfahrtbehörden aus aller Welt hatten dem Boeing-Jet nach zwei Abstürzen mit 346 Toten vergangenes Jahr die Zulassung entzogen.
Die Navistar-Papiere , die am Mittwoch um fast 20 Prozent eingebrochen waren, schossen am Freitag vorbörslich um 21 Prozent auf 42,86 US-Dollar in die Höhe. Zuvor hatte der TV-Sender "CNBC" gemeldet, Volkswagens Lkw-Tochter Traton stehe kurz vor der Komplettübernahme des US-Lkw-Herstellers für 44,50 Dollar je Aktie. Am Mittwoch hatte Traton mitgeteilt, das bisherige Übernahmeangebot an diesem Freitag auslaufen zu lassen. Traton hatte es vor etwas mehr als einem Monat von 35 auf 43 Dollar je Aktie aufgestockt.
Die Anteilsscheine von Pfizer gewannen im vorbörslichen Handel 2,2 Prozent. Der Pharmakonzern kündigte an, im November eine Notfallgenehmigung für seinen Covid-19-Impfstoff beantragen zu wollen./edh/mis
Quelle: dpa-Afx