NEW YORK (dpa-AFX) - Der düstere September-Auftakt geht am Mittwoch an den US-Börsen vermutlich noch nicht zu Ende. Auf den Kursrutsch im Technologiesektor, der am Vortag infolge des langen Wochenendes und aus Sorge vor einer Abkühlung des KI-Hypes begann, dürften weitere Verluste folgen. Der Leitindex Nasdaq 100
Die Standardwerte an der Wall Street schlagen sich in diesem Umfeld etwas besser, wenn auch hier die Verluste wohl weiter gehen. Der Dow Jones Industrial
Frank Wohlgemuth von der National-Bank verwies am Mittwoch darauf, dass der September als eher schwieriger Börsenmonat bekannt sei. Hinzu komme als Faktor die hohe Gewichtung des Tech-Sektors, die eine Schattenseite habe, da das Gesamtbild an den Aktienmärkten mittlerweile stark von wenigen Werten abhängig gemacht werde. Dazu zählt vor allem der Chipkonzern Nvidia
"Nach den markanten Zugewinnen der letzten Wochen halten wir ein 'Durchatmen' der Aktienmärkte für nicht überraschend", schrieb Wohlgemuth. Er geht davon aus, dass der Aufwärtstrend im Fahrwasser erwarteter Zinssenkungen grundsätzlich fortgesetzt werden kann. Schon Anfang August hatte es wegen erhöhter Nervosität und Konjunkturbedenken einen großen Kursrutsch gegeben, auf den dann allerdings eine enorme Gewinnstrecke gefolgt war.
Neben der angeschlagenen Stimmung im Technologiesektor hatte am Dienstag der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor die Anleger wieder sensibler für eine drohende Konjunkturabschwächung in der größten Volkswirtschaft der Welt gemacht. Weitere Erkenntnisse dürfte diesbezüglich am Donnerstag der entsprechende Index für den Dienstleistungssektor mit sich bringen, bevor am Freitag mit großer Anspannung der aktuelle Arbeitsmarktbericht erwartet wird.
Die Nvidia-Aktie, die als Sinnbild für den Künstliche-Intelligenz-Hype gilt, knüpft am Mittwoch vorbörslich mit minus zwei Prozent an ihren Einbruch um fast zehn Prozent an. Anleger machen sich hier neuerdings auch Sorgen vor regulatorischem Gegenwind, denn Kreisen zufolge rückt der Konzern ins Visier der Behörden. Das US-Justizministerium habe bei Nvidia und anderen Unternehmen Informationen mit rechtlich verbindlichen Anfragen eingefordert, berichtete der Finanzdienst Bloomberg.
Ansonsten standen vorbörslich zwei Software-Werte mit größeren Bewegungen im Blickfeld, die auch dem Technologiesektor zugerechnet werden können. Zscaler war dabei mit einem Abschlag von 17 Prozent der große Verlierer. Das auf Sicherheitssoftware spezialisierte Unternehmen hatte eine Jahresprognose abgegeben, die sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen verfehlte.
Besser erging es den Anlegern von Gitlab. Hier sprang der Kurs vorbörslich um elf Prozent nach oben, weil der auf die Optimierung von Programmier-Projekten spezialisierte Softwareanbieter mit seinen Neuigkeiten überzeugte. Dies galt sowohl für die Zahlen zum zweiten Quartal als auch einen angehobenen diesjährigen Ausblick./tih/nas
Quelle: dpa-Afx