NEW YORK (dpa-AFX) - Nach Verlusten am Freitag dürften die US-Börsen sich am Montag wieder leicht freundlich zeigen. Im Blick bleiben allerdings nach wie vor die gestiegenen Spannungen zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sowie die Zahl der Corona-Neuinfektionen, die in den USA bislang unvermindert gestiegen war. Mit Spannung wird zudem bereits auf den Mittwoch gewartet, denn dann steht die nächste geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank (Fed) auf der Agenda. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 26 510 Punkte.
An den Börsen wird aktuell darüber diskutiert, ob die Fed in die nächste Phase übergehen und nach ihrer Krisenintervention wegen Covid-19 nun die einsetzende konjunkturelle Erholung unterstützen könnte. Solange darüber Unklarheit herrscht und auch die Parteien in den USA weiter über das nächste Konjunkturpaket streiten, dürften die Anleger vorsichtig bleiben. Das lässt sich auch am Goldpreis ablesen, das als sicherer Hafen in schwierigen Finanzmarktphasen gilt und in der Nacht zum Montag auf Rekordhoch gestiegen war.
Unter den Einzelwerten könnten Moderna einen Blick wert sein, denn vorbörslich stiegen die Aktien bereits um etwas mehr als 8 Prozent. Die US-Regierung wird die Zusatzkosten für eine deutlich ausgeweitete Phase-3-Studie für den Corona-Impfstoffkandidaten des Biotechnolgie-Unternehmens übernehmen.
Intel rückten vorbörslich um 0,7 Prozent vor, nachdem die Papiere des Chipherstellers am Freitag um etwas mehr als 16 Prozent eingebrochen waren. An diesem Morgen waren die Aktien des taiwanesischen Konkurrenten TSMC zeitweise um rund 10 Prozent hochgesprungen und hatten dem Leitindex Taiex dabei ein Rekordhoch beschert. Nun gab es Händlern zufolge Andeutungen des US-Chipriesen, womöglich auf eine eigene Fertigung ein Stück weit zu verzichten.
Auch die Aktien von Boeing könnten Beachtung finden, zeigten sich vorbörslich aber marktkonform. Händler verwiesen zudem auf Medienberichte, die bereits am Freitag kurz vor dem Handelsschluss die Runde gemacht hatten, denen zufolge Boeing wegen der virusbedingt geringen Nachfrage eine Verschiebung der Markteinführung des neuen Langstreckenflugzeugs 777X um bis zu einem Jahr plant.
Auch Analystenurteile könnten bewegen: So hob Morgan Stanley die Aktie des Biotech-Unternehmens Biogen auf "Overweight", was der Aktie ein vorbörsliches Plus von 2,6 Prozent bescherte. Apple legten zugleich um 1,1 Prozent zu. Zwar nahm JPMorgan die Aktie des iPhone-Herstellers wegen des jüngst kräftigen Kursanstiegs von der "Analyst Focus List", bekräftigte aber dennoch die Einstufung auf "Overweight" und hob das Kursziel von 365 auf 425 US-Dollar an./ck/mis
Quelle: dpa-Afx