NEW YORK (dpa-AFX) - Die Trendsuche am US-Aktienmarkt geht weiter. Nach der jüngsten Erholung dürften die US-Börsen am Dienstag wieder den Rückwärtsgang einlegen. Angesicht der nahenden US-Inflationsdaten, die von großer Bedeutung für den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed kommende Woche sind, verließ die Anleger wieder etwas der Mut.
Über eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent tiefer auf 34 606 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 0,4 Prozent im Minus auf 15 406 Punkte. Letzterer hatte am Montag auch dank eines Kurssprungs beim Elektroautobauer Tesla nach einer positiven Analystenstudie deutlicher zugelegt.
Unter den Einzelwerten stachen am Dienstag Oracle mit einem vorbörslichen Kursrutsch um 10 Prozent heraus. Der Softwarekonzern konnte mit seinem Zwischenbericht und Ausblick den Vorschuss-Lorbeeren nicht ganz gerecht werden. Analysten nannten die Zahlen für das erste Geschäftsquartal überwiegend ordentlich und sahen sie im Rahmen der Erwartungen. Dagegen bleibe der Ausblick auf das laufende Quartal hinter den hohen Erwartungen zurück, schrieb Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Vor den Zahlen hatten die Oracle-Titel bei 127,42 US-Dollar ein Hoch seit Mitte Juni markiert. Im bisherigen Jahresverlauf steht ein sattes Plus von 55 Prozent zu Buche.
Die schon zuletzt schwachen Aktien von UPS verloren vor dem Handelsstart in New York weitere 1,5 Prozent. Nach Aussagen des Logistikkonzerns wird der über fünf Jahre abgeschlossene Tarifvertrag mit der Branchengewerkschaft Teamsters die Kosten für Löhne und andere Leistungen für die Beschäftigten um jährlich im Schnitt 3,3 Prozent steigern.
Im späteren Handelsverlauf könnten auch die vorbörslich nur moderat höheren Papiere von Apple einen Blick wert sein. Der Technologiekonzern stellt um 19.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit seine neuen iPhone-Modelle vor. Bei den September-Veranstaltungen wird traditionell auch die nächste Generation der Computer-Uhr Apple Watch vorgestellt. Zuletzt hatten sich die Aktien wieder etwas stabilisiert, nachdem Meldungen über iPhone-Einschränkungen für chinesische Staatsangestellte ihnen einen Kursrutsch eingebrockt hatten.
Bei WestRock stand ein Kursplus von 5,6 Prozent zu Buche, nachdem die geplante Übernahme des Verpackungsherstellers durch den irischen Konkurrenten Smurfit Kappa bekannt geworden war. Am neuen Unternehmen Smurfit WestRock werden die aktuellen Aktionäre der Iren den Angaben beider Unternehmen zufolge eine knappe Mehrheit halten. Die Smurfit-Titel büßten in London indes 8,2 Prozent ein. Laut Jefferies-Analyst Cole Hathorn fällt der für die WestRock-Titel gezahlte Bewertungsaufschlag höher aus als ursprünglich erwartet. Die Transaktion bewertet WestRock mit 11,2 Milliarden Dollar./gl/mis
Quelle: dpa-Afx