NEW YORK (dpa-AFX) - Aussagen aus der Rede des US-Notenbankpräsidenten dürften am Mittwoch die US-Börsen leicht belasten. Jerome Powell, der an diesem Tag vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses spricht, bekräftigte, dass die Zeichen bis Ende des Jahres auf weiter steigende Leitzinsen wiesen. Es werde "lange dauern", die Inflation auf das gewünschte Ziel von 2 Prozent zu senken.
Erst vor einer Woche hatte die US-Notenbank Fed eine Zinspause eingelegt, zugleich aber weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt. Die Entschlossenheit der Fed, die sich seit mehr als einem Jahr gegen die hohe Inflation stemmt, hatte die Märkte überrascht. Daher habe es aktuell nun keine besonderen, neuen geldpolitischen Erkenntnissen durch Powell mehr gegeben, hieß es unter Börsianern.
Der Broker IG indiziert für den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Handelsstart ein kleines Minus von 0,2 Prozent auf 33 982 Punkte. Am Freitag noch war der bekannteste Wall-Street-Index auf den höchsten Stand seit Ende 2022 gestiegen, hatte die Gewinne letztlich aber nicht halten können und verbuchte nach einem langen Wochenende am Dienstag dann Verluste. Der Nasdaq 100 dagegen hatte am Tag zuvor nahezu unverändert geschlossen. Noch am Freitag hatte der Auswahlindex der technologielastigen Nasdaq-Börse zeitweise den höchsten Stand seit Januar 2022 erklommen. Aktuell erwartet der Broker IG den Index 0,4 Prozent tiefer bei 15 018 Zählern.
Unter den Einzelwerten dürften nach der Vorlage von Quartalszahlen und einem Ausblick auf das neue Geschäftsjahr die Deutsche-Post-Konkurrentin Fedex in den Blick rücken. Vorbörslich büßten die Aktien 2,7 Prozent ein. Eine schwächere Nachfrage und steigende Kosten hatten im vierten Geschäftsquartal für einen Gewinnrückgang bei dem US-Logistikkonzern gesorgt. Der Umsatz sank in den drei Monaten per Ende Mai ebenfalls und fiel schwächer als von Analysten erwartet aus. FedEx will nun die Kosten senken und sprach von Nachfrage-Problemen.
Im Fokus stehen außerdem die Tesla -Papiere. Vor dem Börsenstart stiegen sie zuletzt um ein halbes Prozent. Nachrichten aus China stützen wohl, denn dort wurden die Steuererleichterungen im Falle des Kaufs von Elektro-Neuwagen zum Teil bis 2027 verlängert. Die Maßnahme folgt auf eine Reihe anderer Schritte, um den Verkauf und die Produktion im weltgrößten Markt für E-Fahrzeuge anzukurbeln.
Dass Barclays-Analyst Dan Levy seine Kaufempfehlung für die Tesla-Aktie strich, konnte die Rally der Papiere damit zunächst nicht ausbremsen. Die Aktien haben allein seit Mitte Mai etwas mehr zwei Drittel an Wert hinzugewonnen. Das ignoriere allerdings die Herausforderungen, denen der Elektroautobauer kurzfristig ausgesetzt sei, schrieb Levy. Er äußerte vor allem Bedenken hinsichtlich der Margenentwicklung und der Nachfragestärke, wenn sich die Preise ändern.
Für Intel ging es vorbörslich um 0,7 Prozent abwärts. Der Chiphersteller will einen Anteil von rund 20 Prozent an seiner Sparte IMS an Bain Capital veräußern. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen sein./ck/tih
Quelle: dpa-Afx