NEW YORK (dpa-AFX) - Nach etwas moderateren Inflationsdaten zeichnen sich am Dienstag vor allem bei Technologiewerten weitere Kursgewinne ab. Der Nasdaq 100 , Auswahlindex der Tech-Börse, wird vom Broker IG rund eine Stunde vor Handelsbeginn 0,7 Prozent höher taxiert auf einem neuen Jahreshoch von 14 882 Punkten. Zwischenzeitlich wurde er gar bei über 14 900 Punkten gesehen.
Den Leitindex Dow Jones Industrial sieht IG dagegen nur 0,1 Prozent im Plus bei rund 34 000 Punkten. Er hat bereits im gesamten Jahr Mühe, mit dem Nasdaq schrittzuhalten. Sein Jahreshoch stammt von Mitte Januar.
"Die Lage an der Inflationsfront entspannt sich weiter, auch wenn es zu beachten gilt, dass die Inflationsraten vor allem wegen kräftiger Basiseffekte gesunken sind", erklärte Helaba-Experte Ralf Umlauf in seiner ersten Reaktion. Insbesondere der monatliche Anstieg der Kernpreise von 0,4 Prozent kann die US-Notenbank angesichts der noch robusten Lage am Arbeitsmarkt aber nicht beruhigen.
Am Mittwoch und Donnerstag stehen in den USA und der Eurozone Leitzinsentscheidungen an. Von der Fed wird eine Pause im Zinserhöhungszyklus erwartet, von der EZB eine kleine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte.
Unter den Einzelwerten gewannen die Papiere des SAP-Konkurrenten Oracle nach starken Geschäftszahlen vorbörslich fast 6 Prozent. Florierende Cloud-Services und der Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) haben dem Softwarekonzern im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr starken Rückenwind verliehen. Experten hoben dynamisches Wachstum der Oracle Cloud Infrastructure hervor. In diesem Geschäft betreibt der Konzern eine eigene Cloud-Computing-Plattform, auf der Kunden ihre komplette IT betreiben und Rechenleistung ordern können.
Etwas aus dem Tritt kamen derweil die 2023 bisher stark gelaufenen Apple-Aktien . Maue Nachfragetrends, aber einen Bewertungsaufschlag von 50 Prozent gegenüber dem S&P 500 - das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken sei eher ungünstig, schrieb UBS-Analyst David Vogt. Er strich seine Kaufempfehlung. Apple-Anteile hatten am vergangenen Montag nach 42 Prozent Jahresplus ein Rekordhoch von fast 185 Dollar erreicht. Vogt sieht keinen Spielraum über 190 Dollar hinaus.
Einen Kurssprung von bis zu 30 Prozent zeigten vorbörslich die Papiere von Manchester United . Einem Pressebericht zufolge hat sich Scheich Jassim bin Hamad Al-Thani in seinem Werben um den Premier-League-Fußballclub durchgesetzt. Die "Red Devils", an denen zwischenzeitlich auch Tesla-Chef Elon Musk interessiert gewesen sein soll, gehörten bisher der US-Milliardärsfamilie Glazer./ag/jha/
Quelle: dpa-Afx