NEW YORK (dpa-AFX) - Starke Quartalszahlen des Chipkonzerns Nvidia samt einem "Hammer-Ausblick" dürften die technologielastige Nasdaq-Börse am Donnerstag antreiben. Die Stimmung an der Wall Street mit ihren vielen Standardwerten bleibt dagegen verhalten. Schließlich ist der politische Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze immer noch nicht beigelegt. Laut dem republikanischen Verhandlungsführer Kevin McCarthy gibt es weiter Diskussionsbedarf. Damit aber steigt die Gefahr eines Zahlungsausfalls Anfang Juni. Die Ratingagentur Fitch signalisierte der größten Volkswirtschaft der Welt inzwischen eine mögliche Abstufung ihrer Bonität.
Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 0,2 Prozent tiefer auf 32 730 Punkte. Der Nasdaq 100 wird von IG dagegen mit einem deutlichen Plus von 2,0 Prozent auf 13 882 Zähler erwartet.
Unternehmensseitig stehen die Aktien von Nvidia im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn der Spezialist für Grafikkarten-, Server- und KI-Chips überzeugte auf ganzer Linie. Dabei übertraf die Umsatzprognose für das laufende Quartal die Markterwartungen um fast 50 Prozent. Analysten hoben nun ihre Kursziele kräftig an; ungeachtet der Tatsache, dass sich der Aktienkurs im bisherigen Jahresverlauf bereits etwas mehr als verdoppelt hat. Bernstein-Experte Stacy Rasgon schrieb dazu etwa: Wer als Anleger auf KI setzen wolle, sei - selbst wenn die Aktie auf den ersten Blick teuer erscheine - mit Nvidia wohl doch ganz gut dran.
Vorbörslich sprangen die Nvidia-Papiere um rund 30 Prozent auf knapp unter 400 US-Dollar hoch, was ein Rekordstand wäre, und sorgten branchenweit für Euphorie. So gewannen die Papiere des Rivalen AMD knapp 9 Prozent und Applied Materials rückten um etwas mehr als 3 Prozent vor.
Der Unterhaltungselektronikhändler Best Buy überzeugte ebenfalls mit seinem Zahlenwerk. Zwar ging im ersten Quartal der Gewinn zurück, fiel aber dennoch besser als von Analysten erwartet aus. Die Anteile gewannen zuletzt knapp 6 Prozent.
American Express gaben vorbörslich 1,1 Prozent nach. Die im Dow notierte Aktien senkte das Analysehaus Redburn auf "verkaufen". Die Papiere des Immobilienunternehmens Toll Brothers , von der kanadischen Bank RBC dagegen hochgestuft auf "Outperform", gewannen zugleich 3,0 Prozent./ck/mis
Quelle: dpa-Afx