NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf ein weiteres Corona-Hilfspaket für die US-Wirtschaft dürfte die Rekordrally der Wall Street am Mittwoch weiter antreiben. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial über eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,34 Prozent höher bei 30 277 Punkten. Sowohl der US-Leitindex als auch der marktbreite S&P 500 und die Indizes an der Technologiebörse Nasdaq hatten tags zuvor einmal mehr historische Bestmarken erreicht.
Am Dienstag nach der Schlussglocke an der Wall Street hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin mitgeteilt, er habe den Demokraten ein Corona-Hilfspaket im Umfang von mehr als 900 Milliarden US-Dollar angeboten. Die Höhe entspreche der Vereinbarung zwischen Republikanern und Demokraten, die die Basis für die jüngsten Verhandlungen gewesen sei, schrieben die Experten des Analysehauses RBC. Mitch McConnell, der Führer der republikanischen Senatsmehrheit, unterstütze den Vorschlag. Derweil breitet sich das Corona-Virus weiter rasant in den Vereinigten Staaten aus.
Entsprechend sorgten einmal mehr Nachrichten der Impfstoffhersteller für Bewegung. Die Aktien von Moderna gewannen vorbörslich 0,8 Prozent, nachdem das US-Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche eingegangen ist. Moderna hat vor kurzem für seinen Corona-Impfstoffkandidaten in den USA und Europa die Notfall-Zulassung beantragt. Roche wiederum hat über seine Diagnostics-Sparte verschiedene Corona-Tests auf den Weg gebracht.
Uber -Titel zeigten sich indes kaum bewegt von der Nachricht, dass der Fahrdienst-Vermittler nun auch sein Flugtaxi-Projekt abgestoßen hat. Die Sparte Uber Elevate wird vom Flugtechnik-Entwickler Joby übernommen, teilten beide Unternehmen mit. Am Dienstag hatten die Aktien mit Verlusten auf den angekündigten Abschied vom Projekt zur Entwicklung von Technologie für selbstfahrende Autos reagiert.
Derweil sackten die Anteilsscheine von FireEye um knapp neun Prozent ab. Die IT-Sicherheitsfirma, die unter anderem US-Behörden oft bei Cyberattacken einschalten, ist selbst Ziel von Hackern geworden.
Zum Handelsstart dürften sich die Blicke der Anleger zudem auf den Börsengang von Doordash richten. Der Essensauslieferer holte bei seinem Börsengang noch mehr Geld herein als zuletzt geplant: Das Unternehmen schlug 33 Millionen Anteilsscheine zum Preis von je 102 US-Dollar los und sammelte damit fast 3,4 Milliarden Dollar ein. Erst am Freitag hatte Doordash die Spanne auf 90 bis 95 Dollar angehoben./gl/mis
Quelle: dpa-Afx