NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem bisher schwachen Handelstag in Europa droht auch der Erholung an den US-Börsen am Dienstag der Schwung auszugehen. Nachdem zu Wochenbeginn feiertagsbedingt an der Wall Street kein Handel stattgefunden hatte, könnten die inzwischen stark gestiegenen Ölpreise den Börsianern die frisch entfachte Kauflust wieder verderben. Denn damit kommen wieder Inflations- und Rezessionsängste ein wenig mehr auf.
Der Broker IG taxierte den Dow rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt mit gut 0,8 Prozent Minus bei 32950 Punkten. Für den technologielastigen Nasdaq 100
Damit könnten sich die Hoffnungen auf eine positive Kursbilanz für den sonst eher schwachen Börsenmonat Mai doch noch zerschlagen. Dabei war dem US-Leitindex erst in der vergangenen Woche das größte Wochenplus seit 2020 gelungen. Schnäppchenjäger hatten erneut zugegriffen und die vermeintlich günstigeren Kurse nach dem Rutsch von Ende April bis Mitte Mai zum Einstieg genutzt. Hier halfen zuletzt auch Signale der US-Notenbank Fed, die die Anleger als Beleg für eine nur graduelle Straffung der US-Geldpolitik gewertet hatten.
Doch auch in der Fed gibt es kontroverse Meinungen: Zu Wochenbeginn sprach sich Fed-Governeur Christopher Waller für größere Zinsschritte aus, womit er die Bedenken vieler Börsianer erneut anstachelte. Die Zinspolitik der US-Notenbank dürfte nunmehr auch am Dienstag im weiteren Handelsverlauf im Rampenlicht stehen, wenn sich Fed-Chef Jerome Powell mit US-Präsident Joe Biden treffen wird.
Neben einigen Konjunkturdaten auf der Agenda wie etwa dem US-Verbrauchervertrauen dürften bei den Anlegern branchenseitig Ölwerte wegen des Preisanstiegs im Blick stehen. Die bereits stark gelaufenen Aktien von Branchenmitglied Chevron
Die Ölpreise waren zuletzt kräftig angezogen, nachdem die Europäische Union (EU) ein teilweises Öl-Embargo gegen Russland beschlossen hatten. Hierzu sollen russische Öllieferungen auf dem Seeweg unterbunden werden.
Ein starker Anlauf des Kinofilms "Top Gun - Maverick" beflügelt derweil die Aktien des Kinobetreibers AMC
Nachbörslich haben die Anleger an der Wall Street zudem noch einige Quartalsberichte zu verdauen, unter anderem vom US-Softwarehersteller Salesforce
Quelle: dpa-Afx