NEW YORK (dpa-AFX) - Unerwartet schwache ADP-Arbeitsmarktdaten könnten am Mitwoch die Katerstimmung an der Wall Street etwas vertreiben. Mit den Daten steigt wieder die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed auf eine weitere Zinserhöhung doch noch verzichten könnte. Nach der Veröffentlichung der Daten zogen die US-Futures an und deuten auf eine Stabilisierung der US-Börsen hin.
Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial
Am Vortag war der Dow Jones mit seinem deutlichen Kursrückfall auch auf Jahressicht ins Minus gedreht. Während die Sorge um womöglich dauerhaft hohe Zinsen die Anleger zuletzt in Schach hielt, lasteten zudem die in luftige Höhen steigenden Renditen an den Anleihemärkten immer mehr auf der Stimmung für Aktien. So war die Rendite für die zehnjährigen US-Tresasuries am Dienstag auf den höchsten Stand seit 16 Jahren geklettert. Dies zog auch andere Anleihenmärkte in Mitleidenschaft.
Nun aber sind laut dem ADP-Bericht in der Privatwirtschaft in den USA im September merklich weniger Stellen geschaffen worden als erwartet. Mit geschaffenen 89 000 Stellen ist es zugleich der niedrigste Beschäftigungsaufbau seit Januar 2021. Analysten hatten im Schnitt mit 150 000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet.
"Das ist ein dickes Ausrufezeichen", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Sollte sich der Arbeitsmarkt in den USA tatsächlich deutlich abkühlen, wäre eine weitere Zinserhöhung wohl für die Fed kein Thema mehr. " Für die Börsen werde jetzt entscheidend, ob der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag diese Tendenz bestätigt, so Altmann.
Unklarheit bringt in diese Gemengelage allerdings die Revolte im US-Repräsentantenhaus, denn die von einer kleinen Gruppe radikaler Republikaner angezettelte Abwahl des Sprechers Kevin Mc Carthy beunruhigt auch die Börsianer. Die Wahl eines Nachfolgers wird nicht vor dem nächsten Mittwoch erwartet, womit alle gesetzgeberische Arbeit vorerst auf Eis liegt. "Damit gibt es erneut ein Risiko für einen 'Shutdown' der Regierung, da der Gesetzgeber eigentlich vor dem 18. November über einen neuen Haushalt entscheiden muss", mahnte ein Händler.
Auf Unternehmensseite sollten die Anleger zur Wochenmitte die Aktien von Palantir im Blick haben. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg ist der Software- und Datenanalyse-Konzern Favorit für einen mehrjährigen Vertrag mit dem britischen National Health Services im Wert von rund 600 Millionen Dollar, durch den das gesamte britische Gesundheitssystem überarbeitet werden solle. Die Aktien verteuerten sich vorbörslich um mehr als drei Prozent.
Auch Intel
Ein gestrichenes positives Votum der Analysten von Keybanc könnte dagegen Apple
Quelle: dpa-Afx