NEW YORK (dpa-AFX) - Nach Verlusten am Vortag dürften sich die US-Börsen am Donnerstag zum Handelsstart stabilisieren. Zugleich stehen am Rentenmarkt die US-Staatsanleihen unter Druck, die Renditen steigen. Unternehmensseitig steht vor allem der Einzelhandelsriese Walmart im Fokus, dessen Quartalsbilanz deutlich macht, dass die US-Verbraucher weiterhin bereit sind Geld auszugeben, wie Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda resümiert.
Aktuelle Konjunkturdaten untermauerten die robuste Wirtschaft in den USA und dürften weiteres Wasser auf die Mühlen jener geben, die einen Zinsschritt der US-Notenbank auch im September befürchten. So hellte sich das Geschäftsklima in der Wirtschaftsregion Philadelphia im August im Monatsvergleich überraschend und auch deutlich auf. Es signalisiert nun wieder Wachstum. Zudem sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlicher als erwartet.
Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt taxiert der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,05 Prozent höher auf 34 785 Punkte, nachdem der US-Leitindex tags zuvor um ein halbes Prozent nachgegeben hatte.
Der Nasdaq 100 dürfte am Donnerstag mit plus 0,4 Prozent auf 14 943 Punkte starten. Der technologielastige Auswahlindex hatte am Mittwoch nach dem Zinsprotokoll der Fed mit minus 1,1 Prozent deutlicher nachgegeben. Die US-Notenbank ließ die Tür für weitere Zinserhöhungen offen, was vor allem Anlegern von Tech-Unternehmen nicht so recht schmeckt. Solche Konzerne gelten als besonders zinssensitiv.
Unter den Einzelwerten legten die Anteile von Walmart vorbörslich um rund ein Prozent zu. Der Einzelhändler rechnet nach einem unerwartet starken zweiten Quartal für das Gesamtjahr mit noch besseren Geschäften. Er hob daher seine Umsatz- und Ergebnisziele erneut an. Bereits nach dem ersten Quartal hatte Walmart seine Ziele höher gesteckt. Die bereits hohen Erwartungen an Walmart seien übertroffen worden, das Unternehmen habe geliefert, lobte etwa Analyst Steven Shemesh von RBC Research.
Der Telekomausrüster Cisco indes stellt sich im gerade angebrochenen Geschäftsjahr 2023/24 auf ein langsameres Wachstum ein, bekräftigte aber nichtsdestotrotz seine Ziele. Analyst Samik Chatterjee von JPMorgan lobte den Auftragseingang, der sei überdurchschnittlich stark gewachsen sei und den Umsatzausblick des Konzerns untermauere. Die Aktie gewann vor dem Handelsstart 2,4 Prozent.
Dass der britische Rüstungskonzern BAE Systems die Luft- und Raumfahrttocher Ball Aerospace der Ball Corporation für 5,55 Milliarden US-Dollar übernehmen will, sorgte für ein Kursplus von 3,9 Prozent beim Mutterunternehmen./ck/mis
Quelle: dpa-Afx