NEW YORK (dpa-AFX) - Zum Abschluss eines starken Monats dürfte die Wall Street am Montag unter moderaten Gewinnmitnahmen leiden. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial über eine Stunde vor Handelsbeginn knapp ein halbes Prozent tiefer bei 29 766 Punkten.
Schon am Freitag hatte es beim US-Leitindex angesichts der guten Wochenentwicklung nur noch für ein minimales Plus gereicht, nachdem er am Dienstag erstmals über 30 000 Punkte gesprungen war. Für den November steuert er auf einen Wertzuwachs von gut zwölf Prozent zu. Auch die Jahresbilanz ist seit der Vorstellung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer am 9. November wieder durchgehend positiv - derzeit deutet sich ein Gewinn von 4,3 Prozent an.
Im Fokus stehen zu Wochenbeginn einmal mehr die Entwickler von Corona-Impfstoffen. Anteilsscheine von Novavax büßten angesichts einer wohl mehrwöchigen Verzögerung bei der entscheidenden Studie für den eigenen Impfstoffkandidaten vorbörslich achteinhalb Prozent ein. Am Freitag waren die Aktien von den Anlegern noch mit einem mehr als 20-prozentigen Kurssprung gefeiert worden.
Derweil dürfte die Rekordrally bei Moderna anhalten, nachdem der Novavax-Konkurrent mitgeteilt hatte, er wolle als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragen. Der Antrag auf eine bedingte Zulassung solle noch an diesem Montag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema gestellt werden. Vorbörslich sprangen die Titel um weitere fast 13 Prozent hoch.
Der Mainzer Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben zwar bereits in den USA eine Notfall-Zulassung beantragt, in der EU aber noch nicht. Ihre Papiere verteuerten sich vor dem Handelsstart in New York um rund zweieinhalb beziehungsweise anderthalb Prozent.
Bei Zoom Video verteilten die Anleger bereits vor den nach Handelsende anstehenden Quartalszahlen großzügig Vorschuss-Lorberren: Die Aktien des Videokonferenzen-Spezialisten, der angesichts der verstärkten Heimarbeit ebenfalls zu den Corona-Profiteuren zählt, zogen um etwa drei Prozent an.
Abseits des Themas Covid-19 bewegte eine Mega-Übernahme bei den großen Finanzdaten-Anbietern in den USA die Gemüter: S&P Global will den Konkurrenten IHS Markit in einem 44 Milliarden US-Dollar schweren Aktien-Deal übernehmen. Die behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt planen die beteiligten Unternehmen, den Zukauf im zweiten Halbjahr 2021 abzuschließen. Zuvor hatten mehrere US-Medien über den anstehenden Deal berichtet. Während die Markit-Titel gut zehn Prozent gewannen, sanken die von S&P Global um knapp ein halbes Prozent./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx