NEW YORK (dpa-AFX) - Ein unerwartet schwacher US-Arbeitsmarktbericht dürfte am Freitag die Standardwerte in New York in Schach halten und Technologie-Aktien anschieben. Zins- und Inflationssorgen lassen damit etwas nach, dies begünstigt Technologie-Unternehmen.
Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor dem Start 0,13 Prozent tiefer auf 34 504 Punkte, nachdem er vor Veröffentlichung der Jobdaten noch wesentlich höher und weit über seinem bisherigen Rekordhoch erwartet wurde. Für den technologielastigen Nasdaq 100 errechnete IG hingegen eine Eröffnung von plus 1,5 Prozent auf 13 814 Punkte.
"Dieser Jobbericht könnte die Zinswende nach hinten verschieben", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Erholung am Arbeitsmarkt sei im April praktisch zum Erliegen gekommen, die große erhoffte Frühjahrsbewegung ausgeblieben.
Die Aussicht auf konjunkturelle Besserung hatte am Freitag den Kupferpreis zuvor noch auf ein Rekordhoch steigen lassen. Das Angebot kann mit der rapide steigenden Nachfrage, insbesondere aus China, kaum mithalten. Die Papiere des Kupfer- und Goldproduzenten Freeport-McMoRan haussierten vor diesem Hintergrund zunächst vorbörslich weiter, zuletzt aber nur noch mit plus 0,6 Prozent.
Beyond Meat verfehlte mit seinem Umsatz im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten. Restaurants und Stadien waren wegen der Pandemie geschlossen, dies belastete den Fleischersatzproduzenten. Für die Anteile ging es vorbörslich um mehr als acht Prozent abwärts.
Der aufstrebende Fitnessgeräte-Anbieter Peloton rechnet mit überschaubaren finanziellen Folgen des flächendeckenden Rückrufs seiner Laufbänder. Im laufenden Vierteljahr werde der Umsatz dadurch insgesamt um 165 Millionen Dollar sinken, so Finanzchefin Jill Woodworth. Den Aktien hauchte dies wieder neues Leben ein: Sie legten vorbörslich um gut fünf Prozent zu.
Die in New York gehandelten Papiere der deutschen Impfstoffhersteller Biontech und Curevac proftierten von der Haltung der Bundesregierung gegen eine Patentfreigabe bei Covid-19-Impfstoffen. Die Hinterlegungsscheine von Biontech sprangen vorbörslich um mehr als sechs Prozent hoch, Curevac gewannen sogar gut neun Prozent. Die US-Regierung hatte im Kampf zur weltweiten Eindämmung der Pandemie für die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe plädiert, worunter Papiere von Vakzin-Produzenten teils kräfig gelitten hatten.
Der Verlust der US-Elektro-Lastwagenschmiede Nikola fiel im ersten Quartal geringer aus als erwartet, die Papiere gewannen daraufhin im vorbörslichen Handel fast fünf Prozent.
Nike zogen nach Zahlen des Rivalen Adidas um vorbörslich gut ein Prozent an. Der deutsche Sportartikelhersteller hatte im ersten Quartal ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Treiber war der wichtige chinesische Markt. Adidas zeigte sich auch etwas optimistischer für die Erlös-Entwicklung im laufenden Jahr./ajx/fba
Quelle: dpa-Afx