NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt zeichnet sich nach den verlustreichen Vortagen ein gemischtes Bild ab. Negative Signale sendete am Mittwoch der Tech-Riese Apple , während eine Alzheimer-Studie die Pharmabranche antrieb.

Unter diesen Vorzeichen schwankte der Dow Jones Industrial rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn zwischen Gewinnen und Verlusten. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex 0,1 Prozent höher bei 29 161 Zählern. Am Vortag war er zwischenzeitlich noch auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen. Der technologielastige Index Nasdaq 100 dürfte demnach beim Stand von 11 231 Zählern eröffnen und damit 0,4 Prozent schwächer als am Vortag.

Zuletzt sei die Volatilität am Markt sehr hoch geblieben, weil Anleger "wegen negativer Schlagzeilen in Alarmbereitschaft" blieben, schrieben die Experten der Deutschen Bank. Selbst überraschend gute US-Wirtschaftsdaten könnten den Markteilnehmern ihre Sorgen nicht nehmen. Denn sie lieferten der US-Notenbank Fed die nötige Beinfreiheit, ihren straffen Zinskurs beizubehalten.

Aussagen von Währungshütern dürften auch heute in den Fokus rücken, wenn am Nachmittag unter anderem eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell erwartet wird. Belastet hatten den Aktienmarkt bereits am Vortag Aussagen von James Bullard, dem Präsidenten der Notenbank von St. Louis. Ihm zufolge sind mehr Zinserhöhungen erforderlich, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Zudem seien die Risiken für die Wirtschaft weiterhin erhöht.

Unter den Einzelwerten machte der Tech-Gigant Apple negative Schlagzeilen. Informierten Kreisen zufolge will der iPhone-Hersteller die Produktion seiner neuen Smartphone-Reihe mangels Nachfrage nun doch nicht erhöhen. Der Konzern habe seinen Zulieferern mitgeteilt, die Produktionsgeschwindigkeit im zweiten Halbjahr nicht mehr um bis zu sechs Millionen Einheiten zu steigern, hieß es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Apple-Aktien fielen vorbörslich um 3,8 Prozent. Auch die Aktien von Zulieferern wie Qualcomm und STMicroelectronics gerieten in Mitleidenschaft. In den Augen der Experten der Deutschen Bank zog Apples Hiobsbotschaft in der Folge den gesamten Markt herunter.

Für viel Bewegung sorgten neue Studiendaten in der Pharmabranche. Der US-Konzern Biogen und sein japanischer Forschungspartner Eisai Co hatten mit Spannung erwartete Daten aus einer Studie mit dem neuen Alzheimer-Medikament Lecanemab veröffentlicht. Das Medikament kann demnach das Fortschreiten der Krankheit deutlich verlangsamen, die Unternehmen planen bereits den Zulassungsantrag.

Die Nachrichten katapultierten Biogen-Aktien im vorbörslichen Handel um rund die Hälfte nach oben. Vom Aufwind profitierten auch Wettbewerber wie Eli Lilly ./jcf/la/zb

Quelle: dpa-Afx