NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem turbulenten Vortag dürften es für die US-Börsen auch am Mittwoch unruhig bleiben. Zwar mangelt es vor der Veröffentlichung des jüngsten US-Notenbankprotokolls an richtungsweisenden Impulsen, doch die zentralen Themen bleiben dieselben und bieten nach wie vor Rückschlagpotenzial. Denn die Anleger befürchten, dass sich das Wirtschaftswachstum angesichts einer strafferen Geldpolitik drastisch verlangsamen könnte, wobei der Krieg in der Ukraine und die Corona-Lockdowns in China die Aussichten zusätzlich verschlechtern.
Rund eine Stunde vor dem Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,6 Prozent tiefer bei 31 743 Punkten. Tags zuvor hatte der wichtigste Wall-Street-Index kurz vor Handelsschluss noch ins Plus gedreht. Der technologielastige Nasdaq 100 dagegen hatte nach negativen Nachrichten aus der Social-Media-Branche über zwei Prozent schwächer geschlossen. Zum Handelsstart am Mittwoch wird der Nasdaq-Auswahlindex 0,6 Prozent tiefer erwartet auf 11 696 Punkte.
Tech-Aktien, einst die Börsenlieblinge der Anleger, seien unverändert "die Belastung der Stunde", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC-Partners. "Mit einem Drawdown von mehr als 30 Prozent erlebt der Nasdaq 100 gerade seinen größten Sell-off seit der Finanzkrise."
Bemerkenswert sei dennoch am Vortag gewesen, dass der Nasdaq 100 und auch der S&P 500 trotz allem deutlich über ihren Tagestiefstständen geschlossen hätten, konstatierte Michael Hewson, Markt-Analyst bei CMC Markets UK. Beim Fed-Protokoll am Abend wird er vor allem auf die Diskussion über die Bilanzverkürzung achten.
Unter den bedeutenden Einzelwerten dürfte es diesmal am US-Aktienmarkt wohl eher ruhig bleiben. Bevor nachbörslich mit dem Chip- und Grafikkarten-Hersteller Nvidia einer der großen Gewinner der vergangenen Jahre seine Quartalszahlen bekannt gibt, stehen einige kleinere Unternehmen im Blick.
Die Aktien der Schnellrestaurant-Kette Wendy's sprangen vor dem Handelsstart um 8,5 Prozent hoch, denn Großaktionär Trian Fund Management "prüft eine Transaktion". Das könnte eine Übernahme, ein Zusammenschluss oder eine andere Transaktion bedeuten, hieß es dazu in einem Dokument. Trian ist mit etwa 11,8 Prozent an Wendy's beteiligt.
Für Nordstrom ging es vorbörslich um etwas mehr als drei Prozent hoch. Die Kaufhaus- und Versandhauskette hob ihre Umsatz- und Ergebniserwartung für 2022 an. Dagegen büßten die Anteile von Dick's Sporting Goods knapp 15 Prozent ein, nachdem der Sportartikel-Einzelhändler seine Zielspanne für das Jahresergebnis je Aktie kappte./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx